Düsseldorf: Feier für 938 neue Meister*innen
Zum ersten Mal im PSD-Bank Dome wurden am Sonntag (14.5.) 938 neue Meister*innen der Handwerkskammer Düsseldorf gefeiert. Mit ihren Angehörigen aber auch zahlreichen Gästen aus Politik und Wirtschaft erlebten die Jung-Meister*innen eine Feierstunde, in der ihr Engagement gewürdigt und sie als Führungskräfte-Nachwuchs*innen gelobt wurden.
In insgesamt 31 Handwerksberufen haben die Absolvent*innen ihre Meisterprüfungen abgelegt. Dabei hat die Gruppe der Kfz-Techniker*innen mit 166 Absolvent*innen den größten Anteil. Gefolgt von den Friseur*innen mit 117, den Installateur*innen und Heizungsbauer*innen mit 90, die Tischler*innen mit 89, die Elektro- und Informationstechniker*innen mit 70 und die Maler- und Lackierer*innen mit 68 bestandenen Prüfungen. „Sie haben unter echten Wettbewerbsbedingungen gelernt, bei echten Kunden, mit echter Nachfrage. Wenn Sie heute den Meisterbrief in die Höhe halten, dann wissen Sie: Kein Bildungssystem bereitet besser auf ein Leben in Freiheit und Verantwortung vor als die berufliche Bildung. Sie haben nicht nur das Know-how. Sie haben auch das Know-why – So viel Praxistauglichkeit lehrt keine Schule und keine Universität!“, erklärte Kammerpräsident Andreas Ehlert.
Dass der Anteil der Meisterinnen nur bei 19,1 Prozent liegt, sieht Ehlert auch in der schlechten Vereinbarkeit von Familie und beruflicher Selbstständigkeit begründet. Der Anteil der Jungmeister*innen mit ausländischem Pass ist auf 8,3 Prozent gestiegen.
Ehlert lobte in seiner Rede die Pläne von 67 Prozent der Absolventinnen, sich über kurz oder lang selbstständig zu machen. Einige haben den Schritt in die unternehmerische Unabhängigkeit bereits vollzogen. 89 Prozent der Jung-Meister wollen künftig selber ausbilden, um ihr Wissen und Können an die nächste Generation weiterzugeben.
Auch Festrednerin Mona Neubaur, NRW-Ministerin für Wirtschaft- und Klimaschutz, beglückwünschte die Absolvent*innen und betonte die wichtige Rolle, die sie hätten. Denn die Zukunft verlange einen sparsameren und effizienten Umgang mit den Ressourcen. Ohne das Handwerk könne der Klimaschutz vor Ort nicht umgesetzt werden. Von Ehlert hörte Neubaur aber auch kritische Worte, da das Meister-BAföG schneller genehmigt werden müsse, die Politik die Attraktivität der Berufsausbildung stärken und für mehr Kompetenzen bei den Schüler*innen sorgen müsse. Den rückläufigen Anteilen von Frauen an den Meisterschulen und bei den Existenzgründungen könne die Regierung durch ein Recht auf Mutterschutz bei Selbstständigen entgegenwirken, so Ehlert.
Von der Bundesregierung forderte der Handwerkspräsident mehr Tempo beim Angebot an Strom aus erneuerbaren Energien, beim Netzausbau und bei Planungs- und Genehmigungsverfahren und mehr Vertrauen in die Innovationsfähigkeit aller Unternehmen, auch der Handwerker.
Bei der Meisterfeier erhielten die 17 Jahresbesten ihre Meisterbriefe und gesonderte Auszeichnungen auf der Bühne. Anschließend wurde im Dome mit Musik der Sängerin Edita Abdieski und Band, DJ und Foodtrucks gefeiert.