Düsseldorf: Trauriger Rekord – 250.000 Kippen bei der Rhein-Kippen-Aktion
Einen neuen Rekord stellten die zahlreichen Aktiven bei der Rhein-Kippen-Woche auf. Am Freitagmittag (12.5.) gab es das große Finale auf dem Schadowplatz und alle brachten die gesammelten Zigarettenrest vorbei. Die Markierungen auf den großen transparenten Säulen machten deutlich: 250.000 Kippen verschmutzen nun nicht mehr die Umwelt.
Die Initiative RheinCleanUp hatte zur Kippen-Aktionswoche aufgerufen. Neben Düsseldorfer*innen bückten sich auch zahlreiche Helfer*innen in den umliegenden Städten, um die Zigarettenrest zu sammeln. Denn sie alle wissen, wie schädlich die Kippen für die Umwelt sind. Die meisten Filter bestehen aus dem Kunststoff Celluloseacetat, dessen Zersetzung bis zu 400 Jahre dauert. Hinzu kommen zahlreiche in den Filtern enthaltene Giftstoffe, die über den Regen ins Grundwasser gelangen. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass pro Kippe durchschnittlich zwei bis sechs Milligramm Nikotin in der Umwelt landen. Bereits 0,5 Milligramm werden von der EU als gefährlich eingestuft. Während der/die Raucher*in sich mit der Zigarette nur selber schädigt, verseucht die Kippe mit ihrem Nikotin, aber auch den darin enthaltenen Spuren von Arsen, Kupfer, Blei und noch hunderte andere Chemikalien, nachhaltig die Umwelt. Regen wäscht die Gifte aus und so gelangen sie ins Wasser und die Erde. Eine Kippe kann bis zu 40 Liter Grundwasser verseuchen.
Deshalb organisierte das Team des RhineCleanUp erneut die Kippen-Woche mit dem Ziel, möglichst viele Zigarettenkippen zu sammeln. Die Resonanz war groß. Eine Gruppe von Geocacher*innen hatte gleich acht Termine organisiert, bei denen es auf Kippen-Suche ging. Cache In – Trash Out (CITO) heißen die Treffen, bei denen diesmal Kippen gesammelt wurden. Aber die Gruppe ist auch beim Dreck weg Tag oder beim RhineCleanUp aktiv.
Auch zahlreiche Schüler*innen beteiligten sich, wie beispielsweise die Montessori Grundschule Farnweg oder die Toni Turek Realschule. Aus Langenfeld und Köln kam ein großer Beutel Kippen der Gruppe Elas Mocean „Meer durch Wissen“ und auch eine Sammlerin mit dem Shirt des Plastik Fisherman war dabei. Organisationen die sich schon lange für den Schutz der Umwelt einsetzen. Aber auch die Mitarbeitenden von Firmen und Unternehmen waren dabei, wie die Postcode Lotterie und Xerox.
Das Team vom RhineCleanUp hatten gleich zwei Säulen mitgebracht und das war auch gut so. Denn beide waren schließlich voll und damit wurde das Rekordergebnis von 250.000 gesammelten Kippen erreicht. Der nächste Termin des RhineCleanUp steht bereits fest. Am Samstag, den 9. September, geht es wieder gemeinsam darum die Ufer des Rheins und der nebenflüsse zu säubern. Anmeldung ist bereits möglich.
Kommentar: Ob ein Appell hilft?
Doch so toll wie dieser Erfolg ist, ist leider auch klar, dass die Dummheit und Gedankenlosigkeit vieler Raucher*innen dafür sorgt, dass die Sammelaktion täglich durchgeführt werden müsste, wenn man jemals ein kippenfreies Düsseldorf erreichen wollte. Eigentlich wäre es ganz einfach, denn viele der öffentlichen Abfallbehälter haben Aufnahmen für Zigarettenreste. Und mit Taschenaschenbechern oder der Zigarettenschachtel könnte jede*r Raucher*in die eigenen Kippen sammeln und im Restmüll entsorgen. Wer übrigens denkt, das Versenken einer Kippe im Gulli sei eine gute Idee, sollte sich verdeutlichen, dass sie dort sofort in den Wasserkreislauf eintritt und alle Gifte ausgewaschen werden. Also liebe Raucher*innen – ihr habt es buchstäblich in der Hand!