Muslimische Hochschulgemeinde Düsseldorf feiert 10. Internationales Dinner
Mit rund 200 Gästen feierte die Muslimische Hochschulgemeinde Düsseldorf (MHG) am Samstag (15.4.) die zehnte Ausgabe des Internationalen Dinners. Es ist eine lieb gewordene Tradition während des Ramadans gemeinsam das Iftar (Fastenbrechen) zu begehen und vorher ein umfangreiches Programm zu erleben. Neben den Studierenden aus Düsseldorf waren auch Gäste aus Köln, Bonn, Münster und Krefeld sowie Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften dabei. Moderiert wurde der Abend durch den Vorstand des MHG.
Nach der Begrüßung durch den MHG-Vorstand leitete eine Koranrezitation den Abend ein. Anschließend stellte sich der MHG mit seinen Aktionen und Projekten vor. Ihr Ziel ist es für die Studierenden eine Anlaufstelle und ihr Sprachrohr zu sein. Es werden verschiedene gemeinschaftliche Aktivitäten organisiert. Jedes Jahr starten sie die Spendenaktion „Gaumenschmaus für’s Waisenhaus“, bei dem Einrichtungen persönlich besucht und die Spendenerlöse übergeben werden. In einem eindrucksvollen Film wurde die Spendenübergabe des Jahres 2020 präsentiert, die an ein Waisenhaus für Schwerbehinderte in Alexandria in Ägypten ging. 2022 konnten zwei Waisenhäuser in Marokko mit 2650 Euro unterstützt werden. Der MHG engagiert sich aber auch durch Iftar-Pakete für bedürftige Familien und Geschenke für Kinder in Kinderheimen.
In seinem Vortrag „Kulturelle und soziale Dimension des Ramadan“ erläuterte Dr. Hakki Arslan aus Krefeld, dass das Fasten im Ramadan weit über das körperliche Fasten hinausgeht. Durch den Verzicht auf das Essen und Trinken soll der Blick für andere geschärft werden, aber auch die Selbstreflexion gefördert werden. Dabei stellte er auch fest, dass das gemeinsame Fastenbrechen schon fast zu einer deutschen Tradition geworden ist, da Muslime es mit ihren Nachbarn und Freunden zusammen begehen. So feiert man Weihnachten ebenso wie das Opferfest gemeinsam.
Sehr gefühlvoll trug Meryem Mesfin ihren Poetry Slam „Frühling der Herzen“ vor, in dem sie ihre Gedanken zum Ramadan formulierte.
Bevor Mohammad Al-Shalash und Anas Dakkak mit Nasheeds die Gäste im Hörsaal begeisterten, referierte
Hüseyin Inam zum Thema „Wir fasten nur für Allah!“ – Meditation zur Beziehung von Selbstlosigkeit und Weltverantwortung. Nascheeds sind A-cappella-Gesänge mit religiösen Inhalten und haben eine lange Tradition. Die beiden wurden mit viel Beifall erst zu einer Zugabe und schließlich noch zu einem gemeinsamen Gesang verpflichtet.
Mit einer Charity-Auktion eines Bildes und einer Abaya (traditionelles islamisches Kleidungsstück, Überkleid) hatten die Studierenden nicht nur die Chance auf die schönen Auktionsstücke, sie konnten auch ihren Spendenbeitrag für das Waisenhausprojekt des MHG leisten. Gut organisiert gab es einen QR-Code, mit dem es nicht nur Informationen über das internationale Dinner gab, sondern auch gleich Informationen, wie gespendet werden kann.
Pünktlich zum Sonnenuntergang gab es den Gebetsruf und das Fastenbrechen begann. Dafür waren im Foyer die Tische schön dekoriert und das Essen duftete köstlich. Und wer das warme Essen genossen hatte, fand am großen Nachtischbuffet einen leckeren süßen Abschluss.