Düsseldorf: Gedenken an die Widerstandskämpfer der „Aktion Rheinland“ und das Kriegsende
Versteckt im Wohnviertel an der Anton-Betz-Straße liegt das Mahnmal, das an die Gruppe „Aktion Rheinland“ erinnert. Es markiert die historische Richtstätte nahe des Schulkomplexes an der Färber- und Clarenbachstraße, wo Karl Kleppe, Josef Knab, Theodor Andresen, Hermann Weill und Franz Jürgens erschossen wurden.In Gedenken an das Kriegsende, die Befreiung vom Nationalsozialismus und den Einsatz der Widerstandskämpfer legten Vertreter der Stadt Düsseldorf, der Polizei Düsseldorf und Familienangehörige am Montag (17.4.) Kränze nieder.
Widerstandsgruppe “Aktion Rheinland”
Aloys Odenthal, August Wiedenhofen, Franz Jürgens, Theodor Andresen, Karl Kleppe, Josef Knab und Hermann Weill war im März 1945 klar, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen war. Sie wollten Düsseldorf vor der endgültigen Zerstörung retten und schmiedeten daher einen Plan, wie die Amerikaner zu einer kampflosen Übernahme der Stadt bewegt werden konnten. Mit Unterstützung des Kommandeurs der Düsseldorfer Schutzpolizei, Franz Jürgens, sperrten sie den Polizeipräsidenten August Korreng ein und statteten Aloys Odenthal und Dr. August Wiedenhofen mit Passierscheinen aus, so dass sie durch die Linien zu den Amerikanern gelangen konnten. Ziel war, mit ihnen über die kampflose Übergabe der Stadt zu verhandeln.
Doch der Plan gelang nur zum Teil. Regimetreue Polizeibeamte nahmen Franz Jürgens, Theodor Andresen, Karl Kleppe, Josef Knab und Hermann Weill fest und stellten sie vor ein Standgericht. Noch in der Nacht zum 17. April 1945 wurden sie wegen Hoch- und Kriegsverrat erschossen. Odenthal und Wiedenhofen gelang es in der Zwischenzeit, die Alliierten zum kampflosen Einmarsch in Düsseldorf zu bewegen. Düsseldorf wurde am 17. April 1945 von den Amerikanern befreit.
Gedenken am 17. April
An die Leistungen der Widerstandskämpfer wird in jedem Jahr erinnert. Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke würdigte das Engagement der Männer: “Als die Männer der ‘Aktion Rheinland’ fürchten mussten, dass Düsseldorf im Zuge einer Eroberung durch die Amerikaner noch stärker als bisher zerstört werden könnte und noch mehr Menschen ihr Leben lassen müssten, nur um das nationalsozialistische Regime um ein paar Tage und Stunden länger an der Macht zu halten, waren sie bereit, aktiv zu werden. Für diese mutige Entscheidung gebührt ihnen unser Dank.”
Die stellvertretende Behördenleiterin der Polizei Düsseldorf, Silke Wehmhörner, betonte die Bedeutung der historischen Ereignisse auch für die heutige Zeit: “Genau da liegt unsere Verantwortung. Nicht zu spät gegen Fremdenhass und Antisemitismus vorzugehen, nicht zu spät Diskriminierung zu erkennen.” Sie mahnte, täglich aktiv für Freiheit und Demokratie tätig zu sein.
Familienangehörige der Mitglieder der “Aktion Rheinland” nahmen an der Kranzniederlegung teil. Claudia Siebner, Enkelin von Aloys Odenthal, fand bewegende Worte des Gedenkens.