Düsseldorf: Für eine blühende Stadt und für die Bienen – jetzt Blumensamen säen
Sie sehen nicht nur schön bunt aus, sie sind auch Nahrung für Honig- und Wildbienen: blühende Blumen und Kräuter. Damit viele Düsseldorfer*innen die Möglichkeit haben kostenfrei an Samentütchen zu kommen, werden derzeit verschiedene Aktionen gestartet, denn bis Ende April ist die Aussaat problemlos möglich.
Am Donnerstag hat eine Abordnung des Imkervereins Düsseldorf eine ganze Kiste voll Tüten mit Samen für Bienenweide zur PSD-Bank an die Bismarckstraße gebracht. Die Bank hat die Aktion gesponsert, so dass die Samentüten kosten dort abgeholt werden können. Wilfried Burchartz ist neu gewählter 1. Vorsitzender des Vereins Apidea mellifica, die am Südfriedhof ihr Gelände haben. Die Imker freuen sich über das Engagement der Düsseldorfer*innen viele Stellen in der Stadt erblühen zu lassen. Aber auch wer am Imkern interessiert ist, findet beim Verein kompetente Ansprechpartner.
Auch die Stadt verschenkt wieder Wildblumensamen mit der “Düsseldorfer Mischung”. Daraus wachsen Klatschmohn, Ringelblumen, Malven, Natternkopf, Karthäuser-Nelken, Färberkamillen, Nickendes Leimkraut und Margeriten. Die Tütchen können im eigenen Garten oder auch auf einer der zahlreichen öffentlichen Baumscheiben ausgesäet werden. Sie sehen nicht nur schön aus, sie vergrößern auch den Lebensraum sowie das Nahrungsangebot für Insekten.
Interessierte können sich ein Samentütchen beim Gartenamt, Kaiserswerther Straße 390, abholen. Möglich ist das montags bis donnerstags 8.30 Uhr bis 15 Uhr, freitags bis 13 Uhr. Auch im Düsseldorfer Rathaus (an der Information) und in den Bürgerhäusern liegen die Samentüten zur Abholung bereit. Die Ausgabe erfolgt, solange der Vorrat reicht.
Wer eine Baumscheiben begrünen möchte und an einer Patenschaft für einen Standort interessiert ist, kann sich ebenfalls beim Gartenamt dafür ein Schild “Mein Baumpate pflegt mich” holen. Damit sehen die Mitarbeitenden, die das Unkraut auf öffentlichen Flächen entfernen, dass hier jemand gärtnert. Nicht gekennzeichnete und ungepflegte Baumscheiben werden über einen beauftragten Dienstleister ab Mai im Rahmen einer Schnittmaßnahme gepflegt.
Weitere Informationen zu den Baumpatenschaften sowie Pflanz- und Pflegetipps gibt es online unter www.duesseldorf.de/zusammenwachsen.
Honigbienen und Wildbienen
Es ist wichtig zu wissen, dass gut 80 Prozent aller Pflanzen auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen sind. Rund 80 Prozent davon leisten Wild- und Honigbienen. Ohne ihre Bestäubungsarbeit müssten die Menschheit auf etwa ein Drittel aller Nutzpflanzen verzichten. Dabei ist die Honigbiene wie ein Nutztier zu sehen, das Honig produziert. Sie werden durch die Imker betreut und gepflegt. Im Gegensatz dazu sind es Wildbienen, die in Gefahr sind. Sie sammeln keinen Nektar, sondern bestäuben die Pflanzen durch das Weitertragen der Pollen. Doch die Nistmöglichkeiten für Wildbienen werden durch Flächenversiegelung und der Entfernung von Totholz immer seltener. Rund 300 von 560 Wildbienenarten stehen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten.
Wettbewerb im Stadtbezirk 1
Die Stadtteilgruppe von Bündnis 90/Die Grünen sucht die schönsten und insektenfreundlichsten Gärten, Baumscheiben und Balkone im Stadtbezirk 1 (Golzheim, Derendorf, Pempelfort, Altstadt, Carlstadt, Stadtmitte). Deshalb lädt sie zur zweiten Auflage von „Blühender Bezirk 2023“ ein. Damit genügend Zeit für die Gestaltung und Planung der grünen Oasen bleibt, läuft der Wettbewerb bis zum 1. August 2023. Weitere Informationen gibt es hier.
Deutschland summt!
Wer sich in seinem Garten oder der Öffentlichkeit für insektenfreundliches gärtnern engagiert, kann am Pflanzwettbewerb der Stiftung für Mensch und Umwelt teilnehmen. Unter dem Motto „Deutschland summt!- Pflanzwettbewerb 2023“ kann man sich ab sofort für die Teilnahme registrieren.
Bereits zum achten Mal wird der Wettbewerb gestartet. Prämiert wird, wer den insektenfreundlichsten Garten anlegt und die schönsten Aktionen dazu organisiert. Egal ob Einzelpersonen oder Gruppen, ein Quadratmeter oder ein Hektar, jeder ist eingeladen sich zu beteiligen. Das Besondere ist, dass nicht nur die neu entstandenen Gärten bewertet werden, sondern auch das Engagement selbst sowie die Verbreitung von Infos rund um das Thema. Der Funke der Begeisterung soll auf möglichst viele Menschen überspringen.
Interessierte laden ihren Beitrag ab sofort und fortlaufend bis zum 31. Juli 2023 online hoch: www.wir-tun-was-fuer-bienen.de/registrierung.html . Gefragt sind eine Kurzbeschreibung der Aktion mit Vorher-Nachher-Fotos der neu gestalteten Fläche mit heimischen Blühpflanzen und Gartenstrukturen. Es gibt verschiedenen Kategorien, daher spielt die Größe keine Rolle.
„Wer bei den Insekten und der Jury punkten möchte, setzt auf heimische Pflanzen und vielfältige Kommunikation rund um die Aktion. Mit Gartenführungen für die Nachbarschaft, Beiträgen in der Lokalpresse und Social-Media-Posts und mehr sollen die Teilnehmenden auch andere für ihr Tun begeistern“, so Julia Sander, Koordinatorin des Deutschland summt!-Pflanzwettbewerbs. Weitere Information und Material gibt es hier.