Düsseldorf Gerresheim: Die Glashüttenstraße wird zur Via della Vetreria
„Via della Vetreria“, Straße der Glaswaren, steht auf dem Zusatzschild, das seit Dienstag an der Glashüttenstraße Ecke Höherhofstraße das schon ziemlich verblasste blaue Straßenschild ergänzt. Ob dieses dritte ausländische Straßenschild ähnlich viel Aufmerksamkeit erregt, wie es das marokkanische Schild an der Ellerstraße in der vergangenen Woche tat?
Im Dezember 2021 war an der Immermannstraße auf Beschluss der Bezirksvertretung 1 ein ergänzendes Straßenschild mit japanischen Schriftzeichen angebracht worden. Geschehen sei dies auf Anregung der Bürgerschaft, erklärte die Stadt: „im Sinne eines zu erwartenden positiven Marketing-Effektes sowie zur Unterstützung der touristischen Atmosphäre des Little Tokyo-Viertels”. Mehr als 8.400 Japaner*innen leben in Düsseldorf und rund 600 japanische Unternehmen haben sich angesiedelt.
Am Donnerstag (16.3.) folgte in Oberbilk an der Ellerstraße ein zweites Schild. Diesmal mit Schriftzeichen in hocharabisch. Der Grüne Ratsherr Samy Charchira sah darin „ein Zeichen des Miteinanders, der Würdigung und Ausdruck einer offenen Stadtgesellschaft.“ Durch das Schild würden sich mehr Menschen mit dem Stadtteil identifizieren und dort soziale Verantwortung übernehmen. Allerdings wurde das Schild von einigen Bürgen deutschlandweit heftig kritisiert. Sie sahen darin ein weiteres Zeichen der Islamisierung und dass die deutschen Bürger*innen sich fremd in der eigenen Stadt fühlen würden.
Nun kann man gespannt sein, welche Reaktionen es auf das jüngste Zusatzschild in Gerresheim, in „Little Italy“, an der Glashüttenstraße geben wird. „Via della Vetreria“ steht auf dem ergänzenden Straßenschild, das am Dienstag ohne Trara und offizielle Enthüllung auf einmal einfach da war. Ob jetzt von Kritikern die “Italienisierung” befürchtet wird?