Düsseldorf Oberbilk: „Ein Zeichen des Miteinanders, der Würdigung und Ausdruck einer offenen Stadtgesellschaft.“
Ein Vorbild gab es schon. Die Immermannstraße, in „Little Tokyo“ gelegen, hat bereits vor zwei Jahren ein zusätzliches Straßenschild in japanischen Schriftzeichen erhalten. Am Donnerstag (16.3.) zog die Ellerstraße nach. Wie es sich für die stark arabisch geprägte Bevölkerung an und rund um die Ellerstraße gehört, ist das Zusatzschild auf hocharabisch geschrieben. Es symbolisiert die Vielfalt des Viertels und stärkt den Bezug zwischen dem Stadtteil und der migrantischen Community.
„Zweisprachige Straßenschilder sind auch ein symbolischer Ausdruck gesellschaftlicher Inklusion. Sie zeigen, dass sich die Menschen mit ihrem Stadtteil und der Vielfalt darin identifizieren“, erklärt Ratsherr Samy Charchira (Grüne). „Je mehr die Menschen sich mit ihrem Stadtteil identifizieren, desto mehr soziale Verantwortung können und werden sie übernehmen. Das ist gut für die Menschen, Oberbilk und für Düsseldorf.“
Neben Charchira waren die marokkanische Generalkonsulin Lalla Loubna Ait-Bassidi und Dietmar Wolf, Bürgermeister des Stadtbezirks 3 (Oberbilk, Unterbilk, Bilk, Friedrichstadt, Hafen, Hamm, Flehe, Volmerswerth) bei der Enthüllung des Zusatzschildes dabei. Gemeinsam legten Ait-Bassidi und Wolf Hand an und zogen an der Strippe, die die Schild-Verhüllung zu Boden segeln ließ.
„Ich bin dankbar dafür, dass die Integration einen Ausdruck findet, den Menschen aus 20 arabischen Nationen lesen und verstehen können. Das Schild symbolisiert, dass die Migranten anerkannt sind und es steht für die Vielfalt Düsseldorfs, einer der vielfältigsten Städte in NRW“, so die Generalkonsulin.
Nicht jeder war mit dem Zusatzschild einverstanden. „Es gab Fragen“, bestätigte Charchira. „Das ist auch in Ordnung. Am Ende haben wir aber alle überzeugt.“ Die Bezirksvertretung 3 stimmte mit übergroßer Mehrheit für die Anbringung des Zusatzschildes, berichtete Wolf.
„Oberbilk ist ein bunter Stadtteil, dass von der gelebten Vielfalt kulturell und wirtschaftlich geprägt ist. Die Menschen, die dort leben, haben unser Land mit aufgebaut und verdienen Achtung und Respekt“, betonte Charchira. „Das zweisprachige Straßenschild in Oberbilk ist auch ein Zeichen des Miteinanders, der Würdigung und Ausdruck einer offenen Stadtgesellschaft.“
In Vorbereitung ist schon ein weiteres Zusatzschild für eine Düsseldorfer Straße. Geplant ist, in Gerresheim, in „Little Italy“, die Glashüttenstraße mit einem Zusatzschild auf italienisch zu versehen. Dann wird „Via della Vetreria“ darauf stehen.