Düsseldorf: Kaufhof Schadowstraße droht die Schließung
Am Montag (13.3.) erfuhren zahlreiche Beschäftigte von Galeria Karstadt Kaufhof wie es mit ihren Arbeitsplätzen aussieht. Denn nach Auskunft des Gesamtbetriebsrats sollen 52 der noch verbliebenen 129 Warenhäuser schließen. Rund 5.000 Arbeitsplätze sind in Gefahr. Darunter offenbar auch die der Mitarbeiter*innen in der Düsseldorfer Filiale an der Schadowstraße, wie übereinstimmend mehrere Medien am Montagnachmittag berichten.
Rund 17.400 Beschäftigte arbeiten noch im Unternehmen, nach den Schließungen sollen es etwa 5.000 Menschen weniger sein, berichtet der Betriebsrat. Die Unternehmensleitung äußerte sich nicht dazu. Ende Oktober 2022 war von der Warenhauskette erneut ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren eröffnet worden. Als Gründe dafür waren die steigenden Energiepreise und nachlassende Konsumbereitschaft genannt worden.
Rund 200 Beschäftigte hatten in Düsseldorf die Kündigung erhalten, als im Oktober 2020 die Kaufhof Filiale am Wehrhahn schloss. Damals hatte Jacques Tilly ein Pappmaché-Double des Kaufhausbesitzer René Benko vor das Haus gerollt, auf das die Mitarbeitenden mit übergroßen Boxhandschuhen einschlagen konnten. Nun droht dem Haus gleich nebenan, früher das Karstadt, die Schließung. Laut einer Liste, die im Internet von verschiedenen Medien veröffentlicht wurde, ist das Ende für den 31. Januar 2024 vorgesehen.
Bereits zum 30. Juli 2023 sollen die Filialen in Celle, Coburg, Cottbus, Duisburg, Erlangen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamburg-Wandsbek, Hamburg-Harburg, Leipzig Neumarkt, Leverkusen, München Bahnhof, Neuss, Nürnberg, Nürnberg-Langwasser, Offenbach, Paderborn, Regensburg Neupfarrpfalz, Saarbrücken, Siegen
und Wiesbaden geschlossen werden.
Bayreuth, Berlin-Charlottenburg, Berlin-Müllerstraße, Bielefeld, Braunschweig, Bremen, Darmstadt, Dortmund, Düsseldorf Schadowstraße, Essen, Esslingen, Frankfurt Zeil, Hanau, Heidelberg Bismarckplatz, Hildesheim, Kempten, Krefeld, Leonberg, Limburg, Lübeck, Mönchengladbach, Oldenburg, Pforzheim, Reutlingen, Rosenheim, Rostock, Schweinfurt, Siegburg, Stuttgart-Eberhardt-Straße, Viernheim und Wuppertal sollen zum 31. Januar 2024 folgen.
Sigrid Wolf, Regionsvorsitzende des DGB Düsseldorf-Bergisch Land: „ Das ist ein harter Schlag für die Beschäftigten bei Galeria. Wieder einmal sind sie es, die für gravierende Managementfehler die Zeche zahlen müssen. Wir stehen solidarisch an ihrer Seite. Ihre soziale Absicherung muss nun oberste Priorität haben. Es muss aber weiterhin möglich sein, Schließungen von Filialen zu verhindern. Klar ist für uns auch: Gemeinsam mit unserer Mitgliedsgewerkschaft ver.di werden wir mit den aktiven Beschäftigten um jeden Arbeitsplatz kämpfen. Hier ist das letzte Wort mit dem Management noch nicht gesprochen. Die Filial-Schließungen haben auch kommunalpolitische Relevanz. Sie führen oft zu einer weiteren Verödung der Innenstädte, da die Filialen als Magnete für den Einzelhandel fungieren.”