VHS Düsseldorf vergibt gleich zwei Ehrenpreise
Auf dem Flyer stand „Machen Sie mit – zeigen Sie, wie viel Engagement, Teamgeist, Qualität und Zukunft in der VHS stecken!“. Und genau diese vier Eigenschaften waren die Kriterien, die die Jury bei der erstmaligen Verleihung des Ehrenpreises der beiden Volkshochschul-Fördervereine bei den Preisträgern anwendeten. „Es gab sieben Nominierungen, von denen alle wirklich preiswürdig waren“, erläuterte Celia Sokolowsky, Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes der Volkshochschulen von NRW e.V. „Es war ein schwerer Job, denn es war nicht eindeutig, wer gewinnen würde. Wir haben gerungen, so war die Jury-Sitzung länger als geplant.“ Weil das Ergebnis nach langer Diskussion nicht eindeutig war, wurde aus einem Ehrenpreis zwei gemacht und das Preisgeld von 500 Euro geteilt.
Aus den Nominierungen von Einzelpersonen, Projekten und Arbeitsgruppen gingen schließlich als Sieger hervor: die Crew des Films „Genauso wie Du und ich“ und der VHS-Chemie-Dozent Dietger Rohwerder. Sie wurden am Freitagabend (10.3.) im Rahmen einer Feierstunde ausgezeichnet.
Die Filmcrew dokumentierte ihre Auseinandersetzung mit der jüdischen Familie Altmann, die während der Reichskristallnacht am 9. November 1938 unter den Verfolgungen durch die Nazi-Schergen litten. Online trafen die VHS-Schüler sogar die Altmann-Tochter Jacques, die unter dem Namen Oldman in Toronto lebt. Weil Andreas Dahmen, Bastian Leon Denzel, Connor Przibylla, Jessica Lietjens, Laura-Marie Peters, Nicole Lopez Tatis, Omar Al-Hilal, Pascal Hönig, Ramon Divino und Yassin Zennati den Film und sämtliche Vorbereitungen dafür außerhalb des Schulunterrichts leisteten, wurden die vier Ehrenpreis-Kriterien erfüllt.
„Von den Teilnehmenden an dem Projekt können wir alle lernen, was unsere Gesellschaft in Zukunft antreiben und zusammenhalten kann“, betonte der VHS-Abteilungsleiter Schulische Weiterbildung Tobias Fehring. „Unser täglicher Umgang miteinander zeigt, das Respekt und Toleranz oft weit mehr und oft weit mehr wert sind, als wir Mitglieder einer weißen und privilegierten Mehrheitsgesellschaft uns gemeinhin vorstellen können.“
Derzeit bereiten sich Menschen mit 40 Nationalitäten in der Schulischen Weiterbildung der VHS auf ihren Schulabschluss vor. „Oft sind es Menschen, die aus schwierigen Verhältnissen kommen, die teils zu uns geflüchtet sind, für die Gewalt, Ausgrenzung und Erniedrigung leider oft zum Alltag gehörten“, so Fehring. „Bei uns in der Schulischen Weiterbildung wird Respekt und Toleranz ganz selbstverständlich gelebt.“
Die zweite Hälfte des Ehrenpreises erhielt jemand, der sich mit „grünem Wasserstoff“ bestens auskennt. Grün, weil man Wasserstoff innerhalb einer Brennstoffzelle als Energieträger verwenden kann, der ohne klimaschädliches CO2 auskommt. Rohwerder hatte die VHS bereits vor Jahren davon überzeugt Experimentiermaterial zur Wasserstofftechnik anzuschaffen. Das benutzte Rohwerder unter anderem dazu beim VHS-Nachhhaltigkeitstag aktiv zu werden. „Ich möchte die VHS Düsseldorf zu einem Kompetenzzentrum für Wasserstofftechnik machen“, hat Rohwerder mal gesagt. Eigentlich ist er bereits seit 15 Jahren in Rente, aber trotzdem gibt er noch regelmäßig Kurse, um Kinder und junge Erwachsene durch Bildung zu nachhaltigem Handeln zu bewegen.
Der nächste VHS-Ehrenpreis wird im Jahr 2025 verliehen.