Düsseldorf: Warnstreiks der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst am Mittwoch
Aktualisierung 8.3.2023, 13 Uhr: Wie die Stadt Düsseldorf am Mittag mitteilte, haben sich bis zu 663 Mitarbeitende in den Einrichtungen des Sozial- und Erziehungsdienstes und in den Ämtern und Instituten der Stadtverwaltung Düsseldorf am Warnstreik beteiligt. 29 Kitas blieben ganz geschlossen, in weiteren 38 Kitas gab es nur eingeschränkten Betrieb. Vier Jugendfreizeiteinrichtungen waren geschlossen.
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Am Mittwoch (8.3.), dem internationalen Frauentag ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zu einem bundesweiten Branchenstreik- und Aktionstag auf. Vor allem in den städtischen Kitas wird es zu Schließungen kommen, aber auch in Dienststellen des Sozial- und Erziehungsdienstes ist mit Einschränkungen zu rechnen. es in NRW zu flächendeckenden Warnstreiks in kommunalen Einrichtungen und Dienststellen des Sozial- und Erziehungsdienst kommen. Die Stadt Düsseldorf vermittelt bei Bedarf Kitaplätze in Notgruppen über den i-Punkt-Familie.
„Der internationale Frauentag steht seit über 100 Jahren dafür, Gleichberechtigung und eine faire Bezahlung von Frauen durchzusetzen. Gerade in der Sozialen Arbeit, in der nach wie vor überwiegend Frauen arbeiten, zeigt sich bis heute, dass wir in der Auseinandersetzung um die faire Bezahlung von Frauen in dieser Gesellschaft noch nicht am Ende angekommen sind“, so Andrea Becker, Landesbezirksfachbereichsleiterin bei ver.di. 83 Prozent der Beschäftigten in der Sozialen Arbeit sind Frauen. Sie arbeiten in Kindertageseinrichtungen, Jugendämtern und Beratungsstellen. Befristungen von Arbeitsverträgen, Personalmangel und fehlende finanzielle Anerkennung sind an der Tagesordnung.
„Das Angebot der Arbeitgeber ist ein Affront an die Beschäftigten in der Sozialen Arbeit, die regelmäßig trotz und wegen hoher Krankenstände, Fachkräftemangel oder personeller Unterbesetzung, an die Grenze ihrer persönlichen Belastung gehen“, so Becker.
Die Gewerkschaft fordert für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Dies wurde trotz steigender Preise, hoher Inflation und großer Personallücken von den Arbeitgebern abgelehnt. Deshalb wird es in NRW am Mittwoch in über 15 Städten Kundgebungen und Aktionen im Rahmen des Warnstreiks geben.
Die Stadt Düsseldorf wird versuchen die Betreuung für Kinder, deren Eltern zwingend darauf angewiesen sind, sicherzustellen. Am Mittwoch ist der i-Punkt-Familie unter der Telefonnummer 0211-8998870 ab 8 Uhr erreichbar. Dort wird über Schließungen von Kindertagesstätten sowie eingerichteten Notgruppen informiert.