Proteste gegen den LNG-Congress in Düsseldorf
Ende Gelände Düsseldorf und Fossils For Future demonstrierten am Montag (6.7.) gegen den Gas-Kongress, der aktuell im Hilton Hotel tagt. Ihr Vorwurf: Bei der Tagung setze sich der Branchenverband “Zukunft Gas“ dafür ein, noch möglichst lange klimaschädliches Erdgas zu fördern, zu verkaufen und zu verbrauchen.
„Dass sich der Verband einen grünen Anstrich verpasst, indem er dauernd über Klimaschutz und grünes Gas redet, ist eine strategische Irreführung der Öffentlichkeit,” betont eine Sprecherin der Gruppe Fossils For Future. An verschiedenen Werbetafeln rund um das Tagungshotel sind Plakate zu sehen, die diese Irreführung richtig stellen: „Grünes Image für schmutzige Geschäfte?“, „Gewinne steigern auch in Krisenzeiten?“ und „Gesetzgebung als Wunschkonzert?“ jeweils mit dem Zusatz „Mit uns geht’s. Zukunft Gas“. Für die Plakate verantwortlich ist eine anonyme Gruppe, die unter dem Hashtag #fossilsforfuture Bilder der Plakate in den sozialen Medien gepostet hat.
Beim ‘LNG Congress’, der am 6. und 7. März im Düsseldorfer Hilton Hotel stattfindet, treffen sich internationale Unternehmen der Gas-Branche, denn „LNG“ bedeutet Liquefied Natural Gas – also verflüssigtes Erdgas. Es geht um Themen wie die Verflüssigung, die Lagerung, der Transport, die Verwendung von LNG als Kraftstoff und die Entwicklung der LNG-Infrastruktur. Klimaschützer sehen LNG als klimaschädlich an, denn das Erdgas wird in vielen Ländern durch Fracking gefördert. Das LNG besteht fast komplett aus Methan, das 25 Mal so klimaschädlich ist wie Kohlenstoffdioxid und deshalb stark zum Treibhauseffekt beiträgt. Das “NewClimate Institute” in Köln kritisiert, dass der Umfang der neu geplanten LNG-Infrastruktur im Widerspruch zu den Klimaschutzzielen Deutschlands stehe.
Unter dem Motto “Drilling means Killing” organisierte Ende Gelände Düsseldorf einen Protestzug am Tagungshotel. “Wir gehen auf die Straße, weil der Abbau und Import von Flüssiggas koloniale Ausbeutung ist: Fracking im Globalen Süden beschert den fossilen Konzernen Milliardengewinne. Dabei zerstört der Gas-Abbau ganze Lebensräume, vergiftet Flüsse und vertreibt indigene Gemeinschaften. Aktivist*innen werden eingeschüchtert oder sogar ermordet”, betont Sophie, die Sprecherin der Gruppe.