Düsseldorf Urdenbach: 13 neue Bäume auf der Hochzeitwiese
Das Glück braucht stabile Wurzeln. Und es soll Früchte tragen. Davon sind viele Paare fest überzeugt. Seit 2006 wurden 368 Hochzeitsbäume auf verschiedenen Hochzeitswiesen den Hochzeitspaaren in Düsseldorf übergeben. Die Initiative Pro Düsseldorf hatte die Idee, die Stadt Düsseldorf hat den Bedarf und die Paare haben den Wunsch und 300 Euro, diesen zu verwirklich. Am Samstag kamen 13 neue Hochzeitsbäume auf einer Streuobstwiese in den Urdenbacher Kämpe hinzu.
Strenge Auflagen
Robert Scheuss von der Unteren Natzurschutzbehörde erklärte den neuen Baumpaten, unmissverständlich, was alles nicht geht. Zum Beispiel dürfe man den für 300 Euro im Boden ausgesetzten Apfel- oder Birnbaum ab sofort nicht mehr besuchen und nur noch aus der Ferne anschauen. „Die Urdenbacher Kämpe sind ein FFH-Gebiet. Das bedeutet: Alle Besucher dürfen sich ausschließlich auf den Wegen aufhalten.“ „FFH“ steht für Fauna-Flora-Habitat – ein absolutes Naturschutzgebiet. Zudem kommen in einigen Tagen ohnehin Kühe auf die Wiese – bis zum Herbst.
Sieben Jahre Wachstum
Und die Sache mit dem „Früchte tragen“ ist auch mehr so eine Idee, denn Wirklichkeit. Tatsächlich erntet die Biologische Station Haus Bürgel, was an der Doppelten Phillipsbirne, Luxemburger Renette, Rote Sternrenette, Brettacher Sämling und Briesterfelder Renette so wächst. „Der Apfelsaft wurde zum Beispiel aus einer Urdenbacher Ernte gepresst“, sagt Scheuss beim Empfang der Baum-Paten-Paare. Die brauche ohnehin erst einmal viel Geduld. In den ersten sieben Jahr ist das junge Bäumchen ganz mit dem Wachsen beschäftigt. Da trägt es noch nichts, so Scheuss.
Bienenfutter
Wer aber hat sich Anno 2023 einen Hochzeitbaum nebst Pflock und Messingtafel mit Namen und Hochzeitsdatum gesichert. Gerd und Annette Gerling wohnen gleich nebenan und sind mittlerweile beim 30. Hochzeitstag angekommen. Eine gewachsene Beziehung also. „Ich sehe immer, wie hier Bäume gefällt werden müssen oder beim Sturm oder Hochwasser einfach umkippen“, sagt Annette. Da hätten sie als Paar einfach für ein wenig Ausgleich sorgen wollen. „Außerdem möchte ich mit dem Imkern anfangen – da brauchen meine künftigen Bienen genug Nahrung.“
Von Down Under in die Kämpe
Klaus und Andrea, gleich nebenan, stehen wie kaum ein weiteres Paar für eine Familiengeschichte, die Bodenständiges und Globales unter ein und dasselbe Dach bringt. „Wir sind hier für unsere Tochter, die im April 2022 einen Australier geheiratet hat und Down Under lebt.“ Kennengelernt haben sich die beiden bei der Hochzeit einer Freundin in Indien. Viel mehr Weltläufigkeit geht kaum – und doch ist das Wunsch bei den Eltern, hier dem jungen Paar ein Zeichen zu setzen. Per Foto, Video und Whats App hat das Paar in Australien Anteil an der Zeremonie in Düsseldorf Urdenbach – und wird beim nächsten Besuch den Baum aus der Ferne bestaunen.