Düsseldorf: Leichter Anstieg bei den Verkehrsunfällen, aber deutlich mehr Verunglückte
Die Düsseldorfer Polizei stellte am Mittwoch (1.3.) ihre Verkehrsstatistik für das Jahr 2022 vor. Obwohl die Zahl der Verkehrsunfälle von 23.244 nur auf 23.808 (+2,4 Prozent) stieg, war bei den Verunglückten ein Anstieg von mehr als 300 Menschen zu verzeichnen (von 2.640 auf 2.951, + 11,8 Prozent). Drei Fußgänger, vier Radfahrende und vier Kradfahrer verloren dabei ihr Leben. Acht der elf Verstorbenen waren 60 Jahre und älter.
Unfälle mit Kindern
Frank Stötzel, Leiter der Direktion Verkehr, besorgt die gestiegene Zahl an Verkehrsunfällen mit Kindern (+ 30,7 Prozent) und auf Schulwegen (+177,8 Prozent). Ein Grund dafür könnte der ausgefallene Unterricht in Verkehrserziehung sein. Aber der leitende Polizeidirektor appellierte auch an die Eltern, ihre Kinder zu selbständigen Verkehrsteilnehmern zu erziehen. Ihr Vorbild sei prägend für den Nachwuchs und Eltern-Taxis trügen nicht zur Sicherheit bei. Gleichzeitig sei die vorsichtige, vorausschauende und rücksichtsvolle Fahrweise aller Verkehrsteilnehmer wichtig, denn Kinder seien noch nicht in der Lage komplexe Situationen schnell zu erkennen.
Radfahrer*innen
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrern ist um fast 20 Prozent gestiegen, was auch damit zusammenhängen könnte, dass mehr Radler*innen unterwegs sind. Vier Radfahrende wurden bei Unfällen getötet und bei den Schwerverletzten gab es einen Anstieg um zwölf Prozent. Stötzel forderte die Fahrradfahrer*innen auf, für ihre gute Sichtbarkeit zu sorgen, nach Möglichkeit Schutzkleidung, wie einen Helm, zu tragen und sich an die Verkehrsregeln zu halten.
Alkohol am Steuer
Besorgniserregend sei die Tatsache, das bei fast 18 Prozent der Unfälle Alkohol eine Rolle spielte. Dies wird unterstrichen durch die Zahl der auffälligen Autofahrer*innen bei Verkehrsverstößen, bei denen 1846 Personen (über 50 Prozent) nach Alkohol- und Drogenkonsum festgestellt wurden.
Silke Wehmhörner, stellvertretende Polizeipräsidentin, betont, dass die Überwachung von Alkoholdelikten im Straßenverkehr in 2023 intensiviert wird. Denn die hohen Fallzahlen ließen darauf schließen, dass die Dunkelziffer noch weitaus höher liegt.
Unfälle auf Autobahnen
Der Leiter der Verkehrsinspektion Autobahn, Polizeidirektor Reiner Schiffer, beschrieb die Lage auf den rund 700 Kilometern Autobahn rund um Düsseldorf mit 12.160 Unfällen als nahezu unverändert. Allerdings sei die Zahl der Verunglückten um 13,7 Prozent auf 2.136 Personen gestiegen. 15 Menschen (sieben Pkw-Fahrer, vier Krad-Fahrer, drei Beifahrer und ein Lkw-Fahrer) sind im Jahr 2022 ums Leben gekommen. Die Zahl der Unfälle am Stauende hat zugenommen, was besonders bei Beteiligung von Lastwagen häufig schwerwiegende Folgen hat. Die Autobahnpolizei wird deshalb überladene Lkw in den Fokus nehmen und Firmen, die so ihre Kosten optimieren, bestrafen.
Die vollständige Verkehrsbericht kann hier eingesehen werden.