Düsseldorf: Aktivisten von „Lützerath unräumbar“ lesen den Grünen die Leviten
Vor Grünen-Parteizentrale an der Oststraße in Düsseldorf versammelten sich am Mittwoch (22.2.) Klimaaktivisten in Mönchskutten. Kabarettist Martin Maier-Bode las den Grünen die Leviten und warf ihnen den Verrat an ihren Weggefährten vor. Die gelben Kreuze, das Symbol für den Kampf um Lützerath, trugen die Demonstrierenden ebenso wie Schilder, auf den beispielsweise stand: “Herr vergib ihnen nicht, denn sie wissen, was sie tun”.
Bereits am 10. Januar hatten Aktivisten Protest-Briketts vor der Parteizentrale der Grünen verteilt, am 12. Januar sogar die Räume besetzt. Sie forderten ein „Moratorium für die Räumung des Dorfes Lützerath am Rande des Braunkohletagebaus“. Doch kurz nach Mitternacht am 13.Januar zeigten die Grünen die Besetzer wegen Hausfriedensbruch an und die Polizei beendet die Besetzung. Den Aktivisten drohen nun Strafanzeigen – auch ein Grund, warum es zur Aktion am Aschermittwoch kam.
Dass der Parteivorstand während der neuen Protestaktion nicht im Parteibüro ist, störte Kabarettist Martin Maier-Bode nicht. Vor den Bundestagswahlen hätten Annalena Baerbock und Robert Habeck noch propagiert, dass diese Regierung die letzte sei, die noch aktiv Einfluss auf die Klimakrise nehmen könne. Nun im Amt würde man davon nicht viel spüren. Das gleiche in Düsseldorf, wo Schwarz-Grün regiert und man sich Hoffnung gemacht hatte, auf ein „Grünes Lützerath“.
Maier-Bode: „Nein, wir haben Lützerath nicht verraten. Denn Lützerath ist wie Jesus, durch seinen Tod erlöst er uns von allem Bösen – von der Braunkohle. Der Scheiß wird jetzt einfach verfeuert und dann ist auch alles weg bis 2030 – genial“.
Viele Weggefährten würden sich von den Grünen verraten fühlen, trägt der Kabarettist vor und fragt sich „Ob das was ihr tut noch irgendwas mit dem zu tun hat, was euch ursprünglich zu Grünen hat werden lassen?“ Dann prophezeit er: „Erst wenn das Wasser unweigerlich steigt; erst wenn die heißen Sommer eure grüne Parteifahnen welk brennen und eure Enkel die ersten nicht mehr ganz so netten Fragen stellen, werdet ihr merken, dass man Ministerposten wirklich nicht essen kann.“