Düsseldorf: Jubelstimmung in Blau-Weiss
Tanzen können die Kölner. Das gaben 560 Düsseldorfer Jecke am Samstagabend (11.2.) durch ihren ohrenbetäubenden Jubel und stehende Ovationen für das Kölner Tanzcorps Rheinveilchen neidvoll zu. Kurz zuvor waren kölsche Mädchen durch die Luft geflogen, hatten zeitweilig Kontakt mit der knapp sechs Meter hohen Decke im Rheinlandsaal des Hilton aufgenommen, hatten Salti geschlagen und Schrauben gedreht. Das alles und noch viel mehr passend zum Rhythmus der Musik. „Man glaubt gar nicht, wie viel Wasser wir bei unseren Auftritten verlieren. Das ist richtig anstrengend“, erläuterte Rheinveilchen Kommandant Rene. „Aber es macht einen Riesenspaß, wenn der Saal so abgeht wie bei Blau-Weiss.“
Es gab den ganzen Abend über genau ein Dutzend Gründe „das Leben zu feiern“, denn die Leibgarde der Venetia zauberte zwölf Programmpunkte auf die Bühne. Vier davon gestaltete die Garde selbst. Der stellvertretende Kommandant des aktiven Corps Jens Lier sang, die blau-weisse Tanzgarde und Kindertanzgarde tanzte. Blau-Weiss-Präsident Lothar Hörning war mächtig stolz auf seine Truppe. „Die Prinzengarde Blau-Weiss ist schon seit neun Uhr heute morgen unterwegs, wir treten ja auch noch woanders auf“, erläuterte Hörning. „Und dann abends noch so fit auf der Bühne zu sein, da kann man nur stolz und dankbar sein, Präsident von so einer Truppe zu sein.“
Zu den weiteren Programmpunkten gehörte Feuerwehrmann Kresse, der für laute Lacher und Schenkelklopfen sorgte. Subtiler ging Valentin an die Sache ran. Der Jugendliche aus der Düsseldorfer Karnevals-Talentschmiede „Pänz in de Bütt“ überzeugte mit familiärer Beobachtungsgabe und souveränem Auftreten. „Ich bin 14 Jahre alt“, verriet er. „Dass heißt, dass meine Eltern in ein Alter kommen, in denen sie schwierig werden. Viele meiner Altersgenossen chillen gerne. Das ist die Fähigkeit möglichst bewegungslos möglichst wenig Sauerstoff zu verbrauchen. Meine Mutter kann das auch, aber da heißt es Home Office.“ Blau-Weiss-Präsident Lothar Hörning war angetan. „’Pänz in de Bütt’ hat es geschafft, einen großen Redner im Kleinformat auszubilden“, lobte der Präsident.
Die Stimmung der Gäste im Saal war bestens und wurde von vielen Highlights getrieben. „Uns hat das Ding mit dem großen C erwischt“, verriet Fetzer-Sänger Thomas Meffert. „Deshalb müssen wir ohne Keyboard spielen.“ Das klappte. Und auch das Abschiedslied der Band – De Fetzer hören nach mehr als 40-jähriger Bandgeschichte auf – überzeugte. „Wir sind nicht nur Karnevalisten, auch Rock’n Roller. Deshalb haben wir euch ein Karnevalslied aus England mitgebracht“, scherzte Meffi. „Der eine Büttenredner hieß Keith Richard, der andere Mick Jagger. Die haben damals die Hütte abgerissen. Das machen wir auch.“ Und schon schossen die ersten Takte des „Rollings Stones“-Klassiker Satisfaction in die Ohrmuscheln.
Die Partyzeit bei der Kostümsitzung war eröffnet und wurde von der KG Regenbogen, Alt Schuss und Rabaue zum Höhepunkt getrieben.
Alle Fotos: Karina Hermsen.
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