Düsseldorf: 15.000 kommen zur Demonstration gegen das Mullah-Regime im Iran
Am 44. Jahrestag der Islamischen Revolution im Iran haben in Düsseldorf rund 15.000 Menschen für eine Ablösung des theokratischen Regimes im Iran protestiert. Sie trugen einen Mullah in Häftlingskleidung in einem Käfig ihrer Demonstration voran. Die begann vor dem DGB-Haus in Düsseldorf auf der Friedrich-Ebert-Straße und Ende im Rheinpark vor einer großen Bühne, von der aus Oberbürgermeister Stephan Keller eine Grußadresse an die Teilnehmer der Großdemonstration sprach.
Erinnerung an Jina Mahsa Amini
In Sprechchören erinnerten die Demonstranten in Düsseldorf an Jina Mahsa Amini. Sie war im September vergangenen Jahre in Polizeigewahrsam genommen, weil sie ihr Kopftuch nicht korrekt getragen haben soll. In Haft starb sie. Unmittelbar nach Bekanntwerden dieses Todes schnitten sich Frauen im Iran demonstrativ die Haare ab und protestierten gegen den Kopftuchzwang. Mittlerweile ist aus diesem Protest ein Aufstand gegen das gesamte iranische Regime der Mullahs geworden.
500 Menschen getötet, mehr als 20.000 verhaftet
Seit September 2022 sollen bei den brutal niedergeschlagenen Protesten im international isolierten Iran mehr als 500 Menschen von staatlichen Kräften getötet worden sein. Über 20.000 Personen wurden den Berichten zufolge inhaftiert. All das hat zwar im Iran die Zahl und Größe öffentlicher Demonstrationen reduzieren können. Doch die Stimmung im Land und bei den Iranern in aller Welt ist nach wie vor angespannt.
Ruf nach der Dynastie Pahlewi
Das iranische Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chemenei hat zum Jahrestag der islamischen Revolution dem Vernehmen nach mehrere Zehntausend Gefangene begnadigt. In Düsseldorf beriefen sich die Organisatoren der Demonstration auf Reza Pahlewi, den ältesten Sohn des ehemaligen Schahs des Irans (Schah von Persien), Mohammad Reza Pahlavi, und der ehemaligen Kaiserin Farah Pahlavi. Er ist der designierte Kronprinz (persisch Schahzade).
Ein Königreich als Ausweg?
Reza Pahlewi wurden auf zahlreichen Transparenten in Düsseldorf als der „König des Iran“ beschworen. Er lebt mit seiner Frau und drei Töchtern in den USA. In zahlreichen Interviews, Diskussionen (neben Persisch auch auf Französisch und Englisch), Vorträgen und Publikationen warb Reza Pahlavi für Frieden, Demokratie, Wahrung der Menschenrechte und einen friedlichen Wandel im Iran. Das Volk sollte in einem Referendum über seine politische Zukunft selbst bestimmen können.
Verehrung des alten Schahs
Bei der Demonstration in Düsseldorf waren war aber auch zahlreiche Bilder des ehemaligen Schahs zu sehen, der den Iran als Diktatur geführt hatte und vor 44 Jahren im Rahmen der islamischen Revolution zum Abdanken gezwungen worden war.