Die kreativste Karnevals-Sitzung in Düsseldorf: Der Modetee des Amazonenkorps
In der Mode ist erlaubt was gefällt und so bot der „Modetee“ des Amazonenkorps Düsseldorf am Sonntag (5.2.) ein breites Spektrum des weiblichen Verkleidungsgeschmacks. Eine unglaubliche Vielfalt von originalgetreuen 1890er Kleidern mit geschnürter Taille und Puffärmelchen, über die frechen 1920er-Outfits, Karl-Lagerfeld-Imitationen bis hin zu phantasievollen selbstgeschneiderten Kostümen und Masken mit jeder Menge farbigen Federn waren nicht nur auf dem Laufsteg im Rheinlandsaal des Hilton Hotels zu bewundern.
Kreativität und Schneiderkunst sind die besten Stichworte für den Modetee, der 1957 zum ersten Male von den Amazonen veranstaltet wurde. Die 24 Mitglieder des weiblichen Reiterkorps schneidern Kostüme selber, entwerfen 14 aufsehenerregende Hüte, um sie unter den „Modetee-Besucherinnen“ zu verlosen.
Dazu kommen weitere zehn Modelle, die Schüler*innen des Fachbereichs Textiltechnik und Bekleidung der Elly-Heuss-Knapp-Schule entworfen und gefertigt hatten. Der „königliche Hofschneider“ des Amazonenkorps, Couturier Philippe Carouge, war fleißig und spendierte ein Kostüm, über dessen Trägerin ebenfalls das Losglück entschied. 38 glückliche Losbesitzer*innen müssen nun Platz im Kleiderschrank schaffen. „Ich habe auch schon einige Hüte im Publikum entdeckt, die wir in vergangenen Jahren verlost haben“, berichtete Amazonenkorps-Schatzmeisterin Claudia Schultz.
Doch auch wer nicht zu den Glücklichen zählte, hatte im Rheinlandsaal ein Dauerlächeln auf dem Gesicht. Dafür sorgte das Programm, zu dem gleich mehrere Tollitäten gehörten. Dass das Düsseldorfer Prinzenpaar dem Modetee die Aufwartung macht, freute die Jecken im Saal und Prinz Dirk II. und seine Venetia Uåsa wurden gefeiert. Als Überraschung schaute aber auch Prinz Kai-Uwe aus der eher nicht als Karnevalshochburg bekannten Hafenstadt Duisburg vorbei. Er brachte Tänzerinnen, Musikkapelle und Garde mit und rockte mit seiner sonoren Stimme als Sänger und Rampensau die Bühne. „Wir waren auch bei der Prinzenkürung in Duisburg“, verriet Schultz. „Da haben wir gemerkt, dass man in Duisburg richtig gut feiern kann.“
Die Amazonen bewiesen, dass es in Düsseldorf keine lange Aufwärmphase zum Feiern braucht. Direkt als die „Swinging Funfares“ als „Opener“ die ersten Töne ihres Repertoires erschallen ließen, waren die Gäste auf Betriebstemperatur. Kein Wunder also, dass einer der Funfares-Sänger befand: „Ihr seid bereit für Düsseldorfer Nächte.“ Getreu der Amazonen-Tradition erhielten nur die Frauen der Band die Jubiläumsorden.
Das Amazonenkorps feiert in diesem Jahr 8×11 Jahre. Doch als die Fauth Gentlemen mit ihrer Hochgeschwindigkeits-Tanznummer wahre Jubelstürme auslösten, wurde mit der Ordenstradition gebrochen und die Herren hatten sich das Narrengeschmeide redlich verdient.