Düsseldorf: Warnstreiks bei den Brief- und Paketzustellern der Deutsche Post AG
Wenn in diesen Tagen Briefe und Pakete nicht wie gewohnt zugestellt werden, liegt das am Warnstreik, zu dem die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten in den Brief- und Paketzentren aufgerufen hat. Bereits am Donnerstagabend (19.1.) legten Mitarbeitende der Nachschicht die Arbeit nieder. Am Freitag (20.1.) schlossen sich weitere Kollegen an und auch am Samstag (21.1.) wurde der Streik fortgesetzt. Hintergrund der Warnstreiks sind die derzeit laufenden Tarifverhandlung zwischen ver.di und der Deutschen Post AG.
Die Gewerkschaft betont, dass rund 140.000 der 160.000 Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert sind. Bei ihnen liegt das Grundgehalt zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto. Die hohe Inflation und die steigenden Preise für Lebensmittel und Energie treffe diese Mitarbeitenden besonders. Die letzte Tariferhöhung im Januar 2022 betrug nur zwei Prozent.
Deshalb fordert ver.di nun eine lineare Erhöhung der Einkommen um 15 Prozent sowie eine Erhöhung der Vergütung der Auszubildenden und dual Studierenden um 200 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für die Beamt*innen des Unternehmens soll außerdem die Postzulage fortgeschrieben werden, eine postspezifische Form der Sonderzahlung für Bundesbeamte.
Zu den Warnstreiks hat die Gewerkschaft nach der zweiten erfolglosen Verhandlungsrunde aufgerufen. „Die Arbeitgeber waren auch in der zweiten Verhandlungsrunde am 18. und 19. Januar 2023 in Köln nicht bereit, ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen. Die Geduld der Kolleginnen und Kollegen ist am Ende. Sie erwarten jetzt eine deutliche, der galoppierenden Inflation und dem sprudelnden Konzerngewinn angemessene Tariferhöhung“, so Thomas Großstück, ver.di-Landesfachbereichsleiter Postdienste in NRW.
„Die große Beteiligung an den Streiks gestern und heute zeigt, dass unsere Mitglieder ein verhandelbares Angebot von der Arbeitgeberseite in der nächsten Verhandlungsrunde erwarten. Mehr als 1000 Streikende in den Brief- und Paketzentren in NRW unterstützen diese Forderung“, so Thomas Großstück.
Die Tarifverhandlungen werden am 8. und 9. Februar 2023 fortgesetzt.