Düsseldorf: Die Borussia siegt an der Weser
Für die Borussia war es eine Punktlandung von Kamal Achanta. Der Inder hatte die asiatische Weltmeisterschaftsqualifikation im katarischen Doha gespielt und kam erst kurz vor dem Tischtennis Bundesligaspiel seines Clubs beim SV Werder Bremen am Mittwoch (11.1.) zurück nach Deutschland. Damit war das Trio des Liga-Spitzenreiters zusammen, denn Kay Stumper (Weltrangliste 124) und Timo Boll (Wrl. 15) waren neben Achanta (Wrl. 47) die einzigen beiden Borussen, die Cheftrainer Danny Heister zur Verfügung standen. Europameister Dang Qiu (Wrl 10) und Anton Källberg (Wrl. 22) waren bereits zum Contender-Turnier der World Tabletennis Turnierserie aufgebrochen. Dass der Rekordmeister selbst ohne die beiden Top-Spieler eine mehr als konkurrenzfähige Liga-Mannschaft besitzt, bewies die Rumpftruppe mit einem 3:2 Erfolg an der Weser.
„Das war eine gute und kämpferische Leistung meiner Mannschaft. Wir haben ohne Dang und Anton bei einer Mannschaft gewonnen, die um die Play-off-Teilnahme kämpft. Das freut mich sehr, zumal Kamal erst vormittags aus Doha zurückgekommen ist. Er hat seine Sache gut gemacht und vor allem im Doppel mit Timo stark gespielt“, freute sich Heister.
Bremen ist Tabellensechster mit Ambitionen auf Rang vier, den letzten Playoff-Platz. Da hätte den Hanseaten ein Sieg über die Borussia gut zu Gesicht gestanden. Die Werderaner starteten selbstbewusst in die Partie. Der ehemalige Einzel-Vizeweltmeister und amtierende Doppel-Weltmeister Mattias Falck (Wrl. 32) kam gegen den noch etwas reisestrapazierten Achanta zu einem klaren Sieg.
Den egalisierte der erstmals als Spitzenspieler aufgebotene Stumper. Gegen Kirill Gerassimenko (Wrl. 30) überzeugte der 20-Jährige Düsseldorfer in drei von vier Sätzen. In seinem zweiten Auftritt des Abends musste Stumper Falck allerdings zum Sieg gratulieren. Im Hinspiel, als die Hanseaten am Rhein antraten, hatte Stumper noch gewonnen. „Kay hat gegen Gerassimenko einen sehr guten Auftritt gezeigt, Falck war zu stark“, meinte Heister.
Weil Boll gegen Cristian Pletea (Wrl. 140) nach Anlaufschwierigkeiten gewann, stand es nach den vier Einzel-Begegnungen 2:2. Das Doppel musste die Entscheidung über Sieg und Niederlage bringen. Heister musste Achanta mit Boll an den Tisch schicken, während für den SV Gerassimenko und Pletea die Schläger schwangen. Die Bremer hatten bereits viermal in dieser Saison zusammengespielt und zwei Duelle für sich entscheiden. Für Boll und Achanta war es – trotz vieler gemeinsamer Jahre im internationalen und Vereinssport – eine Premiere im Doppel. Das Seniorenduo aus Düsseldorf, Boll ist 41, Achanta 40 Jahre alt, hatte Anlaufschwierigkeiten seine Qualitäten auszuspielen. Doch mit zunehmender Spieldauer harmonierten die Borussen immer besser, feuerten sich gegenseitig an, klatschten sich nach gewonnen Punkten ab und übernahmen das Spiel. Die Borussia-Kombination agierte taktisch klug und zwang die Gastgeber-Paarung schließlich in die Knie. Der Rekordmeister rang Bremen in einem spannenden und umkämpften Spiel mit 3:2 nieder und sicherte sich die Punkte in Norddeutschland.
SV Werder Bremen – Borussia 2:3
- Mattias Falck – Kamal Achanta 3:0 (11:7, 12:10, 11:9);
- Kirill Gerassimenko – Kay Stumper (13:15, 5:11, 4:11, 5:1);
- Cristian Pletea – Timo Boll (11:6, 3:11, 10:12, 3:11);
- Falck – Stumper (11:4, 11:9, 11:6), Gerassimenko/Pletea – Achanta/Boll (11:5, 8:11, 9:11, 6:11)