Düsseldorf: Borussia gewinnt Topspiel gegen Saarbrücken
Sharat Kamal Achanta fühlte sich direkt pudelwohl im Tischtennis Zentrum am Staufenplatz. „Es ist, als wäre ich nie weg gewesen, als hätte ich letzte Woche noch für die Borussia gespielt“, meinte Achanta. „Die Fans, das Team, Trainer und Manager, alle geben mir das Gefühl als wäre hier mein zu Hause.“ Dabei war der Inder seit Monaten nicht in der NRW-Landeshauptstadt und feierte am Sonntag (11.12.), dem neunten Spieltag, sein Saisondebüt für den Spitzenreiter der Tischtennis Bundesliga (TTBL). Und das direkt im Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten dem 1. FC Saarbrücken TT.
Erstaunlich leicht behielten die Düsseldorfer mit 3:0 die Oberhand. „Es war ein starker Auftritt meiner Mannschaft gegen eines der besten Teams der Liga“, lobte Borussia-Cheftrainer Danny Heister. „Dass wir dieses Duell mit 3:0 gewinnen, haben wir überhaupt nicht erwartet, zeigt aber den Ehrgeiz der Jungs, immer das Maximale herausholen zu wollen.“
Die Partie war nicht nur das Topereignis der TTBL, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf den 8. Januar 2023. Dann stehen sich die beiden Topteams im Halbfinale des Pokals erneut gegenüber. Logisch, dass sich da weder Heister noch sein FC-Kollege Wang Zhi in die Karten schauen lassen wollten. So stellten beide taktisch auf, Zhi verzichtete auf seinen nominell zweitbesten Spieler und nominierte Patrick Franziska (Weltrangliste 14) lediglich für das abschließende Doppel. Weil aber sowohl Dang Qiu (Wrl. 11), Achanta (Wrl. 44) und Anton Källberg (Wrl. 21) ihre Saarbrücker Gegenspieler bezwangen, blieb „Franz“ ohne Einsatz. Heister musste auf Kay Stumper (Wrl. 122) verzichten, weil der 20-Jährige in Florida ein Weltranglistenturnier bestreitet. Rekord-Europameister Timo Boll (Wrl.12) ließ Heister freiwillig draußen.
Seinen Einsatz erhielt Achanta unter dem Jubel der 1100 Zuschauer im ausverkauften Arag Center Court. Seinem Gegner, Takayu Jin (Wrl. 163), klein, wendig, schnell, ließ der 40-Jährige Routinier einfach an seiner Erfahrung „abtropfen“. Achanta spielte langsam, abgezockt und die Bälle mit einer hohen Präzision auf genau den Quadratzentimeter Tisch, bei dem Jin nicht mehr zurückspielen konnte. „Ich musste langsam spielen, weil er so schnell ist“, meinte Achanta. „Ich hatte viel Druck, weil bisher kein einziger Borusse ein Match verloren hat.“
Den wenigsten Druck dürfte Qiu gehabt haben. In seiner Aufgabe gegen Cedric Nuytinck (Wrl. 87) behielt der Düsseldorfer jederzeit den Überblick und die Oberhand. Wann immer Qiu wollte, machte er den Punkt. Qiu war Nuytinck in allen Belangen überlegen.
Mit dem 2:0 im Rücken hatte Källberg bereits die Möglichkeit, die Partie zu entscheiden. Es war jedoch kein gewöhnliches Duell zweier “Dreier”, denn beide Trainer hatten mit dem Schweden auf der einen und Darko Jorgic (Wrl. 10) auf der anderen Seite zwei Hochkaräter der Liga (bisherige Bilanz beider Akteure: 7:0) auf diese Position gestellt. Källberg brillierte mit einem sehr eindrucksvollen 3:1-Sieg über den Weltranglistenzehnten und fügte dem Slowenen die erste Niederlage zu. Der Düsseldorfer selbst durfte hingegen seinen 175. Sieg im Trikot der Borussia und den 3:0-Endstand bejubeln.
Nach dem Erfolg haben die Borussen als ungeschlagener Tabellenführer mindestens sechs Punkte Vorsprung vor den Verfolgern. „Wir haben uns jetzt ein bisschen Luft an der Tabellenspitze verschafft und mit Saarbrücken den ersten Verfolger auf Distanz gehalten“, freut sich Heister. „Wir wissen aber auch, dass das Pokal-Halbfinale gegen Saarbrücken am 8. Januar ein anderes Spiel werden wird. Wir werden uns wieder top vorbereiten, um auch dann erfolgreich zu sein.“
Borussia – 1. FC Saarbrücken TT 3:0
Dang Qiu – Cedric Nuytinck 3:0 (11:5, 11:6, 11:5)
Kamal Achanta – Takuya Jin 3:1 (11:13, 11:8, 11:5, 11:4)
Anton Källberg – Darko Jorgic 3:1 (11:7, 11:5, 8:11, 11:5)