Düsseldorf: Stabile Familienverhältnisse für junge Mütter
Männer haben grundsätzlich keinen Zutritt ins Trebe Café der Diakonie. An der Kölner Straße sollen Mädchen und Frauen in besonders unsicheren Lebenslagen einen sicheren Zufluchts- und Rückzugsort haben. Wenn es Mädchen oder Frauen bis 27 Jahren zu Hause einfach nicht mehr aushalten, die Sachen gepackt haben und nun bei Freundinnen oder Freunden und Bekannten oder auch einfach auf der Straße schlafen. Wer seine Wohnung verloren hat oder vielleicht einfach nur mit dem Gedanken spielt, von zu Hause wegzugehen, weiß aber nicht wohin, sie alle finden im Trebe Café kompetente Beratung und Hilfe in allen Lebenslagen.
Allerdings verstoßen Trebe Café Leiterin Maria Peixoto und ihr Team seit neuestem einmal im Monat gegen das selbst aufgestellte Männerverbot. Das hängt mit dem dem neuen Angebot „Hilfe zur Erziehung“ zusammen. „Immer am ersten Mittwoch im Monat dürfen auch Männer ins Café kommen. Dann kommen Kollegen aus dem Jugendarbeitsbereich der Diakonie“, erläutert Peixoto. „Wir haben gemerkt, dass wir für junge Familien auch Angebote für Männer brauchen. Es ist gut, wenn Jungs auch von Männern miterzogen werden.“
Aber der Schwerpunkt der Trebe Café-Arbeit liegt eindeutig auf Mädchen, Frauen und jungen Müttern. Damit die jungen Mütter in prekären Lebenslagen Chancen bekommen, sich langfristig zu integrieren, gibt es im Trebe Café seit kurzem eine Familienpflegerin. Simge Erdemir hilft nicht nur im Café, sondern sie begleitet die Jungen Frauen beispielsweise zum Jugendamt, organisiert ambulante Familienhilfe, unterstützt bei Haushaltsführung und Erziehung – sie ist einfach für die jungen Mütter da. „Ich arbeite seit vier Jahren im Trebe Café, da kennen mich die Mütter schon. Jetzt biete ich auch Hilfe zur Erziehung an“, erläutert Erdemir. „Der Bedarf ist groß. Wir haben alleine hier sieben Frauen, die Hilfe zur Erziehung angenommen haben. Fünf Fälle betreue ich.“
Dank der Unterstützung der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West wird Erdemir eine halbe Stelle als Familienpflegerin finanziert. Sie weiß, wo bei ihren Klienten der Schuh drückt und kann ihrem Arbeitgeber Diakonie Tipps geben, wie sie sich für die bedarfsgerechte Entwicklung des Angebotes ausrichten kann. So wie es mit der Familienpflegerin gelungen ist. Junge Mütter lernen durch sie für stabile Familienverhältnisse zu sorgen.