Düsseldorf: „Alarmstufe-Brot“ – Innungsbäcker verteilen 5000 Berliner
Wer am Mittwochvormittag (16.11.) mit seinem Fahrzeug an der Stromstraße unweit den Landtags fuhr, staunte. Denn am Straßenrand hatten sich die Handwerksbäcker*innen aus Düsseldorf mit ihren Teams versammelt und verteilten Berliner Ballen. Zeitgleich agierten die Innungs-Bäcker in ganz Deutschland. Sie unterstrichen damit die Forderungen des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, die am Mittwoch in Berlin übergeben wurden. Das Forderungspapier sieht vor, dass es einen Härtefallfonds geben muss, dass es neben der Dezemberhilfe auch Einmalzahlungen im Januar und Februar geben soll und dass die Ungleichbehandlung von Industriekunden und mittelständischen Unternehmen bei der Strompreisbremse aufgelöst werden müssten.
Die Kosten der Handwerksbäcker steigen für Rohstoffe, Energie und Personal. Die Weitergabe an Kunden ist kaum möglich, was bei vielen Betrieben zu existenziellen Sorgen führt. Deshalb wurde die “Alarmstufe_Brot” gestartet, um zu verdeutlichen, dass die Politik aktiv werden muss. Wer wegen der steigenden Energiepreise in Existenznot gerät, müsse schnelle und konkrete Hilfe über einen Härtefallfonds erhalten.
In Düsseldorf haben die Innungsbäcker ein großes Banner mit der Botschaft “Zum Jubeln ist hier nicht jedem” aufgehangen. “Wir verschenken 5.000 unserer handwerklichen Berliner an die Menschen dieses Landes um ein Signal zu setzen, ein Signal für eine gerechte Energiepolitik, die jedem Unternehmer erlaubt ein Geschäft zu betreiben, ohne um Zuschüsse bitten zu müssen!” erklärt Johannes Dackweiler, Bäcker- und Obermeister der Bäcker-Innung Rhein-Ruhr.
“Die Resonanz war durchweg positiv, schließlich gab es etwas geschenkt.” meint Tristan Förster, Pressesprecher der Bäcker-Innung Rhein-Ruhr, “aber wir merken einmal mehr, wie sehr unser Beruf in der Mitte der Gesellschaft behaftet ist. Ein gutes Gefühl.”
Die Bäcker betonen ihre unverschuldete Notlage, die von vielen nicht ohne Unterstützung bewältigt werden kann. Dies erläuterten sie auch Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Bündnis 90/Die Grünen), die eine Abordnung der Bäcker im Landtag empfing.