Düsseldorf: Die Venetia steht unter dem Schutz ihrer Leibgarde
Uåsa Maisch strahlte über das ganze Gesicht. Die Glücksgefühle, die die designierte Venetia beim General-Corps-Appel der Prinzengarde Blau-Weiss am Samstagabend (5.11.) im Maritim-Hotel empfand und gleichzeitig ausstrahlte, waren förmlich mit Händen zu greifen. „Wenn man in den Saal einzieht, die ganze Garde auf der Bühne steht, dann ist das ein Wahnsinnsgefühl“, gesteht Maisch. „Der Abend hat mir einen Vorgeschmack darauf gegeben, was jetzt noch folgt.“
Der Vorgeschmack war eine Karnevalsparty die Blau-Weiss-Präsident Lothar Hörning in gewohnt souveräner Weise moderierte. Dabei nahm sich der „Präsi“ nicht zu ernst und amüsierte sich auch über die Spitzen, mit denen Lieselotte Lotterlappen den Gastgeber aufs Korn nahm.
Inobhutnahme 2.0
Das gut gefüllte Programm ließ keinen Gedanken daran aufkommen, dass es eigentlich die Inobhutnahme 2.0 war. Trotz Kindertanzgarde, Einmarsch, Wortakrobat Oliver Tissot, Lieselotte Lotterlappen, Showtanz, Inobhutnahme der Venetia und Fantastic Company stapelte der Präsident tief. „Es ist ja die zweite Inobhutname von Uåsa. Die Insignien hat sie ja bereits im letzten Jahr bekommen. Deshalb haben wir diesmal die Inobhutnahme etwas abgespeckt“, so Hörning. „Aber das Degendach hat ihr so gut gefallen, deshalb haben wir das nochmal gemacht.“ Und als sich die gezogenen Degen der Venetia-Leibgarde über ihren Kopf mit den Spitzen berührten, schien sich der ganze Saal zu erhellen, so strahlte Venetia Uåsa.
Noch hat sie ein paar Tage Ruhe, um alles Närrische bereitzulegen, doch am 11.November, zum „Hoppeditz erwachen“ am und im Rathaus, schlüpft sie erstmals in eines der für sie angefertigten Kleider. „Die sind seit zwei Jahren fertig, da ich ja seit zweieinhalb Jahren designierte Venetia bin“, meinte Maisch. „Für mich hieß das, bloß keine Corona-Pfunde auf die Hüfte legen, denn die Kleider sind stark auf Figur geschnitten.“ Bei Prinz Dirk II. (Mecklenbrauck) wäre zusätzliches Körpergewicht nicht ganz dramatisch. Das Prinzenornat ist weit geschnitten und die Strümpfe sind sehr dehnbar.
Nach dem 11. November geht das Prinzenpaar in eine selbstverordnete vorbereitende Jeck-Isolation. „Nach dem ‘Hoppeditzerwachen’ machen wir bis zur Kürung am 18. November nichts mehr“, gesteht Maisch. „Wir gehen sogar schon nicht mehr zum Hoppeditzball in den Henkelssal.“ So soll das immer noch hohe Ansteckungsrisiko, trotz Impfung, möglichst reduziert werden.
Verleihung der goldenen Prtische
Zwar war die Inobhutnahme der Venetia beim General-Corps-Appel der wichtigste Programmpunkt, aber bei Blau-Weiss gab es auch noch weitere bedeutende Ereignisse. Denn die „Goldene Pritsche“, die höchste Auszeichnung, die die Venetiengarde zu vergeben hat, erhielt Martina Voss-Tecklenburg. „Ich freue mich total über diese Auszeichnung, weil ich sie als große Wertschätzung empfinde!“, sagte die Bundestrainerin der Frauen-Fußballnationalmannschaft per Videobotschaft. Blau-Weiss-Präsident Lothar Hörning begründete die Wahl der neuen Pritschenträgerin sowohl mit ihrer sportlichen Erfolgskarriere als auch mit ihrem Humor, ihrer Fröhlichkeit und ihrem sympathischen Wesen. Die Goldene Pritsche wird seit 1984 verliehen Erster Pritschenträger war Franz Josef Strauß. Zuletzt wurde Engelbert Oxenfort diese Ehre zuteil.
Zwei neue Generäle
Für Vater und Sohn Minutello wurde es ein ganz besonderer Abend. Denn der 51-jährige Frank Minutello wurde feierlich von Kommandeur Udo Bock zum neuen General à la Suite und damit zum höchsten Repräsentanten der Garde im Karneval geschlagen. Den feierlichen Ritterschlag zum General erhielt auch sein 9-jähriger Sohn Mattheo, der künftig als Kindergenerals die junge Generation anführen wird.