Düsseldorf: Douglas ersetzt Chefin Tina Müller durch Sander van der Laan
Die Düsseldorfer Parfümeriekette Douglas bekommt einen neuen Chef. Zum 1. November 2022 wird Sander van der Laan (54) der neue CEO von Douglas. Er folgt auf Tina Müller (54), die nach fünf Jahren in den Aufsichtsrat von Douglas wechselt – auf eigenen Wunsch, wie es in der Mitteilung des Unternehmens vom Donnerstag (20.10.) heißt.
Fünf Jahre an der Spitze
Sie hat Douglas von Grund auf modernisiert, den Online-Umsatz laut dem Unternehmen verdreifacht und nach der schwierigen Zeit der Pandemie in diesem Jahr Rekordumsätze und „ein ausgezeichnetes Ergebnis“ erzielt. Doch offenbar hat das den Eigentümern nicht gereicht. Tina Müller habe eine „hervorragende Basis gelegt, sagt Alexander Dibelius, Deutschland CEO des Mehrheitseigners von Douglas, CVC. Nun übernehme mit Sander van der Laan ein erfahrener „Manager mit einem herausragenden Track Record bei namhaften Handelsunternehmen und Markenherstellern“.
Manager aus den Niederlanden
Van der Laan hat zuletzt mehr als sechs Jahre als CEO die Geschicke des niederländischen Non-Food-Retailers Action gelenkt. Unter seiner Führung konnte der Umsatz des Unternehmens von zwei auf mehr als fünf Mrd. Euro gesteigert werden. Zudem trieb er die internationale Expansion von Action in Europa in zehn Ländern maßgeblich voran. Sander van der Laan entwickelte die Marke sowie das Sortiment weiter und baute das digitale Interface des Unternehmens erfolgreich auf. Zuvor war er über 16 Jahre in verschiedenen Führungspositionen für das börsennotierte Einzelhandelsunternehmen Ahold Delhaize tätig – zuletzt als Geschäftsführer der führenden niederländischen Einzelhandelskette Albert Heijn. Dabei verantwortete er die Transformation von Albert Heijn zu einer Multi-Channel-Marke und begleitete die Expansion des Unternehmens in neue Märkte.
Kritik an Sparplänen und gescheiterter Umetikettierung
Tina Müller hatte 2021 mit einem harten Sparplan für Douglas für Schlagzeilen und Unruhe in der Belegschaft gesorgt. 500 von ursprünglich 2300 Standorten sollte geschlossen werden – darunter allein 60 Läden in Deutschland. So sollten die Parfümerie-Kette neu ausgerichtet und das Online-Segment gestärkt werden. Zudem legte sich Müller letztlich erfolglos mit der Bundesregierung an. Sie wollte die Schönheitsläden zu Drogerien erklären, um einer Schließung zu entgehen. Dieser Plan scheiterte, sorgte aber bundesweit für Aufsehen.