Düsseldorf Unterbilk: Die Loretto feiert den Herbst
Die Bässe wummerten, die Menschen vor dem Haus Lorettostraße 25 tanzten oder nahmen zumindest mit ihrem Körper den Rhythmus der Musik auf. Das Loretto-Herbstfest hatte am Samstag (15.10.) trotz einiger kurzer Regenschauer Fahrt aufgenommen. Allerdings wurde die lockere Party-Atmosphäre für die meisten Feierfans zu früh beendet. „Draußen durften wir bis 22 Uhr Musik machen. In den Geschäften ging es bis 24 Uhr weiter“, erläuterte Karin Hammermann, Vorsitzende der Werbegemeinschaft Lorettostraße.
Unabhängig von den Vorgaben, die auch vom Ordnungsamt kontrolliert und durchgesetzt wurden, war viel los auf der charmanten Unterbilker Einkaufsmeile. „Das Fest ist super-wichtig für die Händler. Dadurch wollen wir wieder Frequenz auf die Straße bringen“, erklärte Hammermann. „Schon im August und September gab es Umsatzrückgänge. Es kommt vieles zusammen: Corona, Krieg, die Gaskrise. Man merkt, dass die Leute Angst haben und das Geld knapp wird.“
Auswirkungen dieser Befürchtungen waren beim Loretto-Herbstfest allerdings kaum festzustellen. Nachmittags waren die Geschäfte gut gefüllt, die Zahl der Passanten lag deutlich über denen eines normalen Samstagnachmittags. „Ich bin happy, dass wieder etwas Action auf der Straße ist“, freute sich die Chefin der Werbegemeinschaft. „Ich hoffe, dass die Menschen in den Stadtteilen ihren lokalen Handel unterstützen. Inhaber-geführte Läden sind immer etwas deutlich anderes als die von großen Handelsketten geleiteten Standardgeschäfte.“
Darauf hofft auch Julia Heider. Sie hatte ganz bewusst den Showroom ihres noch jungen Unternehmens „Re:Living Interior Studio“ auf den Tag des Loretto Herbstfestes gelegt.
„Ich wohne in der Gegend und kenne das Loretto-Fest seit Jahren. Ich weiß, dass dann immer Trubel herrscht“, verriet Heider. Die 33-Jährige Düsseldorferin verleiht alten Möbeln eine Zukunft, indem sie sie mit Designer-Stoffen neu bezieht und mit ihnen gesamte Raumkonzepte erstellt. „Für mich ist es die optimale Kombination“, meinte Sabrina Ceccherini-Päsch, Inhaberin von Stewardress an der Lorettostraße. Sie gewährte Heider mit ihrem Showroom einen Unterschlupf. „Sie arbeitet mit Designerstoffen, bei mir gibt es Designer-Mode“, so Ceccherine-Päsch. „Die Idee von Ihr hat mich umgehauen.“
So gab es beim letzten Loretto-Fest des Jahres Altbewährtes und auch Neues zu bestaunen. „Händler und Gastronomen haben einige Neuigkeiten im Angebot“, so Hammermann. „Genau das macht ein Loretto-Fest ja auch immer wieder interessant.“