Düsseldorf Gerresheim: Gläserne Prototypen aus der Glashütte
Peter Schulenberg und seine Gattin Gaby müssen eine ruhige Hand haben. Denn darin hielten zuletzt mehr als 7000 Flaschen, fotografierten sie, identifizierten sie anhand von alten Akten und katalogisierten sie anschließend. Das Paar ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat es Förderkreises Industriekultur Düsseldorf. Mit ihrer zweieinhalb Jahre währenden Arbeit haben sie die Ausstellung „Gerresheimer Glas – Aus dem Alltag nicht wegzudenken!“ ermöglicht.
„Es gab Zeiten, da hatte jeder in Deutschland tagtäglich etwas aus der Gerresheimer Glashütte in der Hand“, erklärt Historiker Peter Henkel. „In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Alltag mit Glas aus Gerresheim erträglicher.“
Welche Produkte in Behältern aus dem östlichen Düsseldorfer Stadtteil abgefüllt wurden, wird in der Ausstellung deutlich. Egal ob Pepsi oder Afri Cola, Riesling, Bier, Glaskonserven, Sanostol, Tosca, Punica, Granini, Underberg, Sprudelwasser oder das früher im jeden Haushalt vorhandene Einweckglas – das alle kam aus Gerresheim.
Die Ausstellung zeigt in fünf unterschiedlichen Themenbereichen – beispielsweise „Glashütte in der Küche“, „Glashütte macht Party“ oder „Glashütte in der Apotheke“ – , dass nur wenige Unternehmen im Alltag der Menschen so präsent waren wie die Gerresheimer Glashütte.
An die großen und innovativen Zeiten des weltweit agierenden Glashersteller erinnert die Ausstellung „Gerresheimer Glas – Aus dem Alltag nicht wegzudenken!“, die am Sonntag (16.10.) an historischem Ort eröffnet wurde. In den Räumlichkeiten an der Heyestraße 99 befand sich lange Jahre die Konzernzentrale der Glashütte. An gleicher Stelle wurde 1892 das „Ferdinandheim“, ein Altersheim für Mitarbeiter errichtet. Dort wird jetzt jedem glasklar, wie wichtig Glas ist.
Im Jahr 2014 wurden bei Abbrucharbeiten in einem ehemaligen Bunker auf dem Gelände der Glashütte die Prototypen von verschiedenen Flaschen aus den Jahren 1950 bis 1991 entdeckt. Ein Teil davon wird jetzt in der Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Gerresheimer Glas – Aus dem Alltag nicht wegzudenken!
Eine Ausstellung des Förderkreises Industriekultur vom 16. Oktober bis 13. November in der Heyestraße 99.
Öffnungszeiten: freitags 16 bis 22 Uhr, samstags und sonntags 14 bis 18 Uhr, Eintritt frei.
Weitere Informationen zum Förderkreis Industriekultur Düsseldorf finden sie hier.