Aquazoo Düsseldorf: Männliche Kongosalmler ausquartiert, damit Weibchen mehr Ruhe haben
Ein Ziel des Aquazoo Düsseldorf ist der Artenerhalt der Tiere. Damit die Nachzucht gelingt, müssen die Bedingungen stimmen. Da dies bei den Blauen Kongosalmlern nicht der Fall war, wird nun eine ungewöhnliche Strategie genutzt und eine Männer-WG gegründet.
Ein Großteil der männlichen Kongosalmler ist in ein eigenes Becken gezogen und nun für die zu sehen. Mit ihren schillernden Farben und den langen wehenden Flossen gehören sie zu den prächtigsten Fischen im Aquazoo. Die Männchen sind sehr auffällig gefärbt, und gerade bei der Balz um die Weibchen spreizen sie ihre schönen Flossen ab, um zu imponieren. Die neue Männer-WG lebt jetzt zusammen mit den hervorragend getarnten Leopard-Buschfischen.
Bei den Blauen Kongosalmlern schlüpfen ungefähr gleich viele Männchen wie Weibchen aus den Eiern. Wenn man sie aber in Gruppen mit ausgewogenem Geschlechterverhältnis hält, kann es den Weibchen vor lauter männlichen Annäherungsversuchen schnell zu viel werden. Von gestressten Weibchen sind aber kaum Nachkommen zu erwarten. Damit die Zucht im Aquazoo gelingt, hat die neu zusammengestellte Gruppe einem hohen Weibchen-Anteil und lebt in einem Aquarium hinter den Kulissen. So haben die Weibchen mehr Ruhe. Nachwuchs bei den bläulich schimmernden Süßwasserfischen würde nicht nur den Aquazoo erfreuen, sondern auch die Kolleg*innen in weiteren europäischen Zoos.
Die Zucht des Blauen Kongosalmlers ist nicht nur in Düsseldorf das Ziel. Das Aquazoo Löbbecke Museum ist Mitglied im Verband der Europäischen Zoos und Aquarien (EAZA). Innerhalb der EAZA gibt es organisierte Zuchtprogramme, die immer mehr Arten umfassen, zu denen nun auch der Salmler aus Zentralafrika gehört. Der für diese Art zuständige Zuchtbuchführer vom Zoo Budapest dient hier als “Wissenszentrale” und ist Ansprechpartner für alle an dieser Zucht beteiligten Zoos und Aquarien. Gleichzeitig hat er den Überblick, in welchen Einrichtungen Kongosalmler gehalten werden und vermittelt Tiere zwischen den Zoos.