Düsseldorf Flingern: Stadtwerke und Awista zeigen 11.000 Besuchern ihre beste Seite
Wer macht in Düsseldorf sauber? Was passiert mit unserem Müll? Mehr als 11.000 Menschen wussten am Sonntagabend besser Bescheid als morgens. Sie hatten den gemeinsamen Tag der offenen Tür der Stadt Düsseldorf und der Awista besucht.
Sechs Mal 1000 Grad
Pensionär Manfred Hebenstreit übernahm die Premierenführung durch die Müllverbrennungsanlage in Flingern. In sechs Öfen wird hier bei mehr als 1000 Grad das verbrannt, was ganz Düsseldorf täglich unter sich fallen lässt. Stolz wies Hebenstreit darauf hin, dass aus den Schornsteinen der MVA beinahe nur noch heiße Luft herauskommt. Eine in Düsseldorf entwickelte Kombination aus intelligenter Verbrennung und zahlreichen Filtern macht es möglich.
Energie, Wärme, Straßenbau
Eine Teilnehmerin der Führung staunte: „Das wusste ich ja gar nicht, dass aus dem Müll, noch soviel gemacht wird.“ Hebenstreit hatte erläutert, dass die heißen Gase in Flingern Turbinen antreiben, die immerhin elf Prozent des Stroms produzieren. Und mit dem heißen Wind aus dem Flinger Broich wird 25 Prozent der Fernwärme erzeugt. Gas- und russlandfrei – in diesen Tagen ein großes Plus. Und was von der Verbrennung ganz am Ende übrigbleibt, wird als Asche in den Straßenbau mit eingewalkt. Innerhalb der 45-minütigen Führung schickte Hebenstreit seine Follower auf die Riesenwaage, die normalerweise die angelieferte Müllmenge misst. Ab dann war klar: Der führte eine Gruppe mit einem Gesamtgewicht von 1,4 Tonnen.
Der Traum vom Müllwagen
Für die Kinder beim bunten Programm in Düsseldorf Flingern war all das beinahe ein Zuviel an Informationen. Gleich dutzendfach gingen am Sonntag Jungs- und Mädchenträume in Erfüllung. Einmal hinterm Steuer eines Müllwagens sitzen – unbezahlbar! Geduldig erklärte der Mann in Awista-Orange, was die vielen Knöpfe am Armaturenbrett bedeuteten. Gleich nebenan, auf dem Betriebshof der Awista fuhren die Kinder den ganzen Tag über Slalom mit einer Kehrmaschine. Karussells, Hüpfburgen, Kletterwände – für Familienunterhaltung war rundherum gesorgt.
Viele Mitarbeiter unter den Gästen
Viele der Besucher kamen aus einer doppelten Neugier: Mütter oder Väter arbeiten bei der Awista oder den Stadtwerken – und konnten ihren Kindern und Verwandten endlich einmal zeigen, was sie ganzen Werktag über so machen. Manche wollten sich – nach Stunden – überhaupt nicht mehr trennen von diesen riesigen Abenteuerspielplätzen.