Düsseldorf: SPD ehrt das ehrenamtliche Engagement
Bereits zum 19. Mal vergibt die Düsseldorfer SPD den Ehrenamtspreis und zeichnet damit Bürger*innen und Organisationen aus, die sich mit Ihrem Engagement in besonderer Weise um das Gemeinwohl in Düsseldorf verdient gemacht haben. Der Ort der Preisverleihung war am Freitagabend (23.9.) mit einer Premiere verbunden. Denn es war die erste Veranstaltung im neuen Johannes-Rau-Haus an der Kavalleriestraße. Die Vorsitzenden der Düsseldorfer SPD, Oliver Schreiber und Annika Stöfer, begrüßten neben den Preisträger*innen und deren Laudator*innen zahlreiche Gäste.
Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke betonte in ihrer Festrede, dass ohne das ehrenamtliche Engagement in sehr vielen Bereichen Aktivitäten nicht stattfinden könnten. Das reiche von Hospizen über Parteien, Kirche, Brauchtum, Schulen bis hin zum Sport und weiteren Bereichen. Rund 80.000 Düsseldorfer*innen sind ehrenamtlich aktiv und sie alle geben neben ihrer Zeit auch Werte weiter, die für die Gesellschaft unentbehrlich seien.
Rund 40 Bewerbungen sind nach der Auslobung des Ehrenamtspreises bei der Düsseldorfer SPD eingegangen. Eine Jury hat über die Verteilung der Preise entschieden. Ihr gehörten Hildegard Jacobs, stellvertretende Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Karnevalswagenbau-Künstler Jacques Tilly und Stadtdechant Frank Heidkamp an. In vier Kategorien hat die Jury Preisträger*innen ausgewählt.
Kategorie – Gemeinwohl: Kaspar Michels
In ihrer Laudatio beschrieb Zora Bobbert die zahlreichen Bereiche, in denen Kaspar Michels aktiv war und ist: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Düsseldorfer Schwerbehindertenvertretung, Personalrat bei der Bezirksregierung Düsseldorf, Initiator der Namensgebung „Theodor Andresen“ für eine Gerresheimer Schule, Aktivist bei DSSQ, ehrenamtlicher Stadtführer, Initiative „FlingerPfad“ und Mitglied von „Behind Fortuna“, die sich im Stadion um barrierefreien Zugang und gute Plätze für Rollstuhlfans kümmern. Sein Motto fasste sie so zusammen: „Willst du eine bessere Zukunft, dann lerne aus der Vergangenheit und gestalte die Gegenwart“. Dass Michels darin unermütlich ist, zeigte auch sein Protest gegen eine Klage, die ihnen wegen eines angeblichen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ereilte, weil er ein Schild mit der Aufschrift „Die AfD ist hier nicht willkommen“ hochgehalten hatte. Über eineinhalb Jahre dauerte es, bis die Klage mit einer Geldstrafe von 1500 Euro zurückgenommen wurde. Michels betonte in seiner Dankesrede, dass es genau das sei, was nötig ist: Engagement und Zivilcourage, sich etwas trauen. Nur so könne man etwas zum Guten verbessern.
Kategorie Kinder und Jugendliche: KiWi – Kinder Willkommen
KiWi- „Kinder Willkommen, Erste Hilfe für Familien“ ist eine Initiative der evangelischen Familienbildung in Düsseldorf. Um so mehr freute sich Stadtdechant Pfarrer Frank Heidkamp die Laudatio für KiWi zu halten, denn die Ökumene in Düsseldorf werde groß geschrieben. Er beschrieb die Situationen nach einer Taufe, bei der er den Neuanfang und die Veränderung gelobt hatte, die ein Kind mit sich bringe. Anschließend sei die alleinerziehende Mutter zu ihm gekommen, habe sich bedankt und ihm dann beschrieben, wie schwierig die Situation mit einem Kind oft ist, besonders wenn keine Großeltern oder Freunde zur Unterstützung da seien. Diese Mutter hat er an KiWi vermittelt. Dort begleitet und unterstützt ein Team von circa 20 ehrenamtlichen Frauen junge Düsseldorfer Familien ganz individuell über einen Zeitraum von 3 bis 4 Monaten. Manche gehen mit dem Baby im Kinderwagen spazieren oder begleiten zum Kinderarzt. Ziel ist es, die Eltern im turbulenten Alltag zu entlasten und sie als Familie zu stärken. Unter dem Motto „wir lassen niemanden allein“ haben die Familienpaten auch während der Pandemie die Unterstützung der Familien nicht ausgesetzt.
Kategorie Migration und Integration: Königinnen und Helden e.V.
Der Verein Königinnen und Helden ist in Oberbilk beheimatet und hat es geschafft, die sehr bunte und vielfältige Bevölkerung mit ihren Angeboten zu erreichen. Dirk Sauerborn verpackte seine Laudatio in ein „Komplimente-Köfferchen“, denn was Andrea Abbing und ihr ehrenamtliches Team seit der Gründung 2013 auf die Beine gestellt haben, verdiene viele Komplimente. Ausgangspunkt war eine engagierte Hausgemeinschaft und interessierte Kulturschaffenden, die sich zum Ziel gesetzt hatten, einen geschützten Raum für Kunst und Kultur im multikulturellen Stadtteil Oberbilk zu schaffen. Entstanden sind generationsübergreifende Projekte, bei denen junge und ältere Menschen jeglicher Herkunft sich vernetzen und die Lebensqualität in Oberbilk verbessern. Beispielsweise wurde ein Schutzraum für muslimische Frauen geschaffen, sodass die intensive Elternarbeit den Kindern zu Gute kommt.
Sonderpreis: Technisches Hilfswerk, Ortsverband Düsseldorf
Den Sonderpreis erhielt das THW OV Düsseldorf, das während der Corona Pandemie 18 Wochen einen Logistikstützpunkt für die Bezirksregierung betrieb. Marina Spillner führte in ihrer Laudatio aus, dass in dieser Zeit von den Ehrenamtlichen circa 9.000 Einsatzstunden geleistet wurden und das Team rund 4300 Paletten mit medizinischer Schutzausrüstung an die Städte und Kreise im Regierungsbezirk verteilte. Zum THW OV Düsseldorf gehören 190 Ehrenamtler*innen, die stets bereit sind den Menschen in Düsseldorf aber auch anderorts zu helfen.