Düsseldorf: FFF und BUND mit Aktionen zum globalen Klimastreiktag
Fridays for Future (FFF) hatte den 23. September 2022 zum globalen Klimastreiktag erklärt. Es war der 11. weltweite Aktionstag, an dem es in Deutschland in über 270 Orten Aktionen gab, an denen nach Angaben von FFF über 280.000 Menschen teilnahmen. In Düsseldorf hatte FFF zur Kundgebung auf die Landtagswiese aufgerufen. Doch bevor diese um 17 Uhr startete, machte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) NRW vor dem Wirtschaftsministerium mit einer Aktion auf die Zukunft von Lützerath aufmerksam.
Mit einer symbolischen Sitzblockade forderten die Demonstrierenden die konsequente Einhaltung des 1,5°C Ziels. Dafür dürfe die Braunkohle unter Lützerath nicht gefördert werden. Dirk Jansen vom BUND betonte: „Lützerath ist die Nagelprobe für die klimaschutzpolitische Glaubwürdigkeit der schwarz-grünen Landesregierung. Solange die Verhandlungen mit RWE laufen und solange noch keine neue Leitentscheidung zur Braunkohlepolitik getroffen wurde, dürfen keine Fakten geschaffen werden. Das heißt kein Baum darf gerodet, kein Haus darf geräumt und keine Straße darf zerstört werden“. NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubauer nahm die die Zeit für ein Gespräch mit den Demonstrierenden. Dabei sagte sie wiederholt „Solange kein Einvernehmen zwischen Bundesregierung, Land und Tagebaubetreiber hergestellt ist, werden keine Fakten geschaffen“.
Währenddessen versammelten sich rund 1000 Menschen auf der Wiese am Landtag. Bevor der Demonstrationszug startete gab es Musik und verschiedene Redebeiträge. Peter Emonrinken-Donatus setzt sich schon lange für Antirassismus und Umwelt- und Klimagerechtigkeit ein. Den Shell-Konzern will er verklagen, da dieser in seiner Heimat Nigeria die Lebensgrundlage in ganzen Regionen vernichtet hat. In seiner Rede bei FFF kritisierte er besonders die Partei der Grünen, die Teil der sogenannten Klima-Regierung sei. Wenn es möglich sei 100 Milliarden für die Bundeswehr bereitzustellen, müsse das doppelte oder dreifache für die Rettung der Erde zur Verfügung stehen. Die FFF-Bewegung fordert für Deutschland ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für Klimaschutz und gesellschaftliche Sicherheit.
Weltweit setzen sich die Aktivist*innen für Entschädigungszahlungen der reichen Industrienationen an die am stärksten betroffenen Regionen ein. Denn für durch die Klimakrise entstandene Schäden und Verluste sind die reichen Nationen veranwortlich.”Weltweit zerstört die Klimakrise Menschenleben. Während Länder wie Deutschland die Klimakrise weiterbefeuern, erleben Millionen von Menschen in Pakistan die Konsequenzen. Für uns ist klar: die Regierung muss ihrer Verantwortung gerecht werden und jetzt konsequent handeln. Sie muss ihre selbsterklärten Ziele einhalten und die Länder entschulden, die am stärksten unter den Folgen der Klimakrise leiden.” sagt Darya Sotoodeh, Sprecherin von Fridays for Future.
Zwischen den Redebeiträgen sorgten Finn und Jonas aus Köln mit ihrem deutschsprachigen Indie-Pop zu sozialkritischen Themen für musikalische Begleiten.
Dass es die FFF sich für Klimaschutz in allen Bereichen einsetzen, musste auch ein älterer Demo-Teilnehmer auf der Landtagswiese erfahren, der seine Zigarettenkippe auf der Wiese ausdrückte und liegen ließ. Ein Ordner forderte ihn auf, seine Kippe ordentlich zu entsorgen – denn Kippen sind eine große Gefahr für die Umwelt und verseuchen durch die enthaltenen Giftstoffe das Wasser.
Der Demonstrationszug führte zuerst zum Wirtschaftsministerium und der Aktion des BUND, bevor es weiter durch die Innenstadt ging. Es war bereits dunkel, als der Zug wieder den Landtag erreichte.