Düsseldorf: „Tag des Handwerks“ mit Sternfahrt und „Pop-Up-Store“
War der Tag des Handwerks am 17. September normalerweise der Tag, an dem die Handwerkskammer (HWK) am Georg-Schulhoff-Platz ihre Türen und Werkstätten öffnete, um den Interessierten die verschiedenen Ausbildungsberufe im Handwerk näher zu bringen, war es am Samstag dort vergleichsweise ruhig. Denn bereits seit dem 1. August geht die HWK gemeinsam mit der IHK neue Wege und betreibt einen Ausbildungs-Pop-Up-Store in den Bilker Arkaden.
Aber prominenter Besuch fand sich vor der Handwerkskammer am frühen Samstagmorgen ein: Jacques Tilly schickte gemeinsam mit HWK-Präsident Andreas Ehlert zwei Transporter auf eine Sternfahrt. Auf insgesamt fünf Fahrzeugen war das von Tilly gezeichnete neue Plakat mit der Botschaft „Streikst du noch oder arbeitest du schon fürs Klima?“ im Kammerbezirk zu sehen.
Die provokante Aussage wird bei den Gewerkschaften sicherlich nicht gut ankommen, soll aber die Aussage der HWK unterstreichen: „Im Handwerk liegt die Zukunft“. Die aktuelle Energie- und Klimakrise sowie die Klimawende wird durch das Handwerk bewältigt, erklärt die HWK. Die Route der Trucks führte im Kammerbezirk vom Düsseldorfer Landtag bis zur Zeche Zollverein in Essen, durch das Bergische Land, das (westliche) Ruhrgebiet und an den Niederrhein.
Fachkräfte- und Nachwuchsmangel
Das Handwerk kämpft angesichts der steigenden Anforderungen mit einem großen Fachkräftemangel. Daher wird der Tag des Handwerks traditionell für die Nachwuchswerbung genutzt. Seit Anfang August betreiben HWK und IHK einen gemeinsamen Pop-Up-Store in den Düsseldorf Arcaden unter dem Motto „Future to Go“. Dort gibt es bis zum 30. September noch Informationen und Beratung für Jugendliche und deren Eltern.
Am Samstag hatten die Ausbildungsexperten der Handwerkskammer zusätzliche Aktionen zum Ausprobieren und Mitmachen organisiert. Besucher*innen konnten an einem Gewinnspiel teilnehmen, wenn sie zuvor auf einem Parcours handwerkliche Aufgaben gelöst hatten. Tischlerhandwerk und Malerhandwerk stellten beispielsweise ein Knobelspiel in Pyramidenform aus Holz oder ein eigenes Wandbild mit Tapete und Schablonen her. Besucher*innen konnten unter Anleitung das Friseurhandwerk ausprobieren, Frisuren entwerfen und Make-Up-Ideen entwickeln.
Ausbildungsstart ist sofort möglich
„Es gilt, möglichst viele Jugendliche für eine Ausbildung zu begeistern, denn sie können in diesem Jahr noch ihre Chancen nutzen und eine Ausbildung beginnen,“ wies Andreas Ehlert auf zahlreiche kurzfristig noch besetzbare Lehrstellen im Handwerk zwischen Rhein, Ruhr und Wupper hin.
Dass das neue Format des Pop-Up-Stores gut ankommt, zeigen die Besucherzahlen. Bisher nutzten rund 3.000 Besucher*innen die Gelegenheit. „60 Schulklassen haben sich bis jetzt angemeldet. Es können aber gerne noch mehr werden“, so Christian Henke (HWK) und Clemens Urbanek (IHK), die Geschäftsführer im Bereich Bildung der beiden Kammern. HWK und IHK verzeichneten bis jetzt rund 110 Ausbildungsplätze, die vermittelt wurden. Viele Bewerbungsgespräche laufen noch, daher kann sich die Zahl noch steigern.