RhineCleanUp 2022 in Düsseldorf: Der Regen hielt die Helfer*innen nicht ab
Das Wetter hätte am Samstag (10.9.) besser sein können. Aber viele der Müllsammler*innen in Düsseldorf ließen sich nicht abschrecken. Rund 3000 Menschen in Gruppen oder allein zogen die Regenjacken an, griffen zu Handschuhen, Zangen und Müllsäcken und legten los. Dass die RhineCleanUp-Aktion (RCU) nötig war, zeigten die vielen vollen Säcke, die die Awista am Nachmittag abholte.
RCU-Botschafterin Anna Hiltrop war einer Gruppe des Hyatt-Hotels im Düsseldorfer Medienhafen aktiv. „Ein paar Regentropfen werden uns da nicht aufhalten,“ erklärte sie. Die Gruppe bedauerte, einige Uferbereiche des Hafenbeckens nicht erreichen zu können, denn dort lag viel Müll. Aber sie hielten sich an den deutlichen Hinweis der Organisatoren, sich nicht in Gefahr zu bringen.
Die Oberkasseler Rheinwiesen waren Startpunkt für viele Helfer*innen. An der Oberkasseler Brücke übernahmen sie ihre Hilfsmittel und marschierten los. Durch das Niedrigwasser des Rheins waren die Flächen in Diesem Jahr noch größer. Die Deutschen Postcode Lotterie hatte ihre Basis am Rheinufer Richtung Niederkassel aufgeschlagen. Als die Sammelteam gegen zwölf Uhr nass aber vergnügt zurückkehrten, wurden die „besten“ Funde verglichen. Da war das kaum noch erkennbare Tretlager eines Fahrrads, ein vollkommen verrosteter Tank, ein uralter löchriger Kochtopf und ein Pfahl, bei dem alle rätselten, woher er stammen könnte. Einen Fund hatte sie aber am Ufer liegen lassen: Ein toter Tisch von über 60 Zentimeter Länge. Die Postcode Lotterie ist Hauptförderer des RhineCleanUp in Düsseldorf, gibt aber nicht nur Geld, sondern sammelt in jedem Jahr mit einem eigenen Team.
Viele Gruppen waren am Samstag aktiv und säubern auch sonst regelmäßig das Rheinufer. Dazu gehört die Initiative Blockblocks Rheincleanup. Sie trafen sich an der Rheinkniebrücke und sammelten in Richtung Heerdt. Regelmäßig organisiert Victoria Blocksdorf und ihre Mitstreiter*innen Sammlungen auch an anderen Düsseldorfer Flüssen. Dabei trennen und wiegen sie den Unrat sofort, um ihn der Verwertung zuzuführen. Beim RhineCleanUp kamen allein bei ihnen 202,6 Kilo zusammen.
Dutzende Säcke und Metallmüll stapelten sich auch unter der Theodor Heuss Brücke, wo die Gruppe „Reiner Rheinpark“ ihr trockenes Lager aufgeschlagen hat. Seit Mai 2018 sammelt die Initiative regelmäßig jeden Sonntagmorgen mit Freiwilligen entlang der Cecilienallee, im Rheinpark, am Robert-Lehr-Ufer, an der Rheinufer-Böschung und unter der Theodor-Heuss-Brücke Müll. Obwohl sie regelmäßig unterwegs sind, kamen diesmal wieder Dutzende Säcke zusammen. Organisatorin Bernadette Niehaus wünscht sich deutlich mehr Einsatz der Stadt. Nicht durch die Awista, sondern durch den Ordnungsdienst. Denn es seien immer die gleichen Stellen, an denen gefeiert werde und anschließend der Müll liegen bliebe, ärgert sie sich.
RhineCleanUp-Organisator Joachim Umbach dankte den vielen ehrenamtlichen Helfer*innen, für ihren Einsatz. Neben Düsseldorf wurde in vielen Städten entlang des Rheins und an 14 weiteren Flüssen aufgeräumt. Über 500 Gruppen hatten sich angemeldet. Statt der erwarteten 50.000 Aktiven, waren es wegen des Wetters allerdings nur rund 35.000. Für Umbach ist das aber kein Rückschlag für seine Organisation: „Wenn sich rund 50.000 Menschen anmelden und bei bundesweiten Regen sich immerhin 35.000 Menschen auf den Weg machen, die Ufer der Flüsse sauber zu machen, dann ist das ein starkes Zeichen. Die Einsicht wächst, dass man gegen die Vermüllung unserer Flussufer etwas tun muss.“ Die gesammelte Müllmenge war an vielen Orten höher als im Vorjahr. 2021 waren es in der Summe 320 Tonnen.
Der Termin für den RhineCleanUp 2023 steht bereits fest: Samstag, 9. September 2023.