Gedenken in Düsseldorf: Am Samstag ist Welt-Suizid-Präventionstag
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Jahr 2003 den 10. September als Welt-Suizid-Präventionstag ausgerufen. Auch in Düsseldorf wird an diesem Tag der Menschen gedacht, die ihrem Leben ein Ende gesetzt haben. Der Verein Tabu Suizid lädt am Samstag (10.9.) um 14 Uhr zum Gedenken an die 66 verstorbenen Düsseldorfer*innen ein. Die Veranstaltung findet am Gedenkstein für Suizidopfer im Südteil des Golzheimer Friedhofs, Fischerstr./Kleverstr., in Golzheim statt.
Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland circa 10.000 Menschen das Leben. Damit ist die Zahl der Suizid-Todesopfer höher als die durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen. 2021 setzten in Düsseldorf 66 Menschen ihrem Leben ein Ende. Jeder dieser Suizide zeugt davon, dass ein Mensch in einer existentiellen Lebenssituation keinen anderen Weg mehr für sich gesehen hat. Zurück bleiben trauernde und verzweifelte Angehörige und andere Bezugspersonen. Die Initiative Tabu Suizid e.V. Düsseldorf, nimmt, gemeinsam mit der TelefonSeelsorge Düsseldorf, den 10. September zum Anlass, an die vielen Suizidopfer zu erinnern. Betroffene und Interessierte sind eingeladen, sich dem Gedenken anzuschließend.
Im Oktober 2020 wurde der deutschlandweit erste Gedenkstein für Suizidopfer auf dem Golzheimer Friedhof in Düsseldorf eingeweiht. Dort wird am Samstag das Gedenken stattfinden.
Programmablauf:
- 14 Uhr Eröffnung und Grußworte
anschließend - Andacht mit Pastor Ulf Steidel (Leiter der Telefonseelsorge Düsseldorf)
- Kranzniederlegung und Kerzenaktion
- Lesung von Betroffenen
- Ausklang mit Luftballon-Aktion „Wir schicken Gedanken und Wünsche in den Himmel“
- Zeit für Gespräche
“Wenn die Seele erschüttert ist”
Anlässlich des Welt-Suizid-Präventionstags gibt es am 13. September ab 15 Uhr ein Kino-Event mit Infoständen und Austausch mit Gesundheitsexpert*innen. Dazu lädt die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG) Düsseldorf e. V. ins Atelier Theater Düsseldorf, Graf-Adolf-Straße 47, ein.
Das Programm
- 15 Uhr: Start mit Infotischen zu Düsseldorfer Hilfsangeboten rund um das Thema Suizid-Prävention
- 15:30 Uhr: Filmvorführung “Wenn die Seele erschüttert ist”
Der Film gibt Einblicke in die Folgen von Psychotraumata und stellt vier Menschen unterschiedlichen Alters vor. Sie verbindet, dass sie nach einer traumatischen Erfahrung im weiteren Verlauf ihrer Entwicklung Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung entwickelt haben, die Einfluss auf das gesamte Leben genommen hat. Die 53-jährige Hildegard, Mamadou (22 Jahre), die 20-jährige Louisa und Ava (31 Jahre) erzählen und zeigen ihre Geschichte in ruhigen Bildern. Dabei werden Aspekte wie Ängste, Dissoziationen, Retraumatisierung und Vermeidungsverhalten subjektiv geschildert. - 16.45 Uhr: Austausch mit Gesundheitsexpert*innen und -experten des Gesundheitsamtes, des LVR-Klinikums Düsseldorf und des Psychosozialen Zentrums für Flüchtlinge, im Anschluss an die Filmvorführung. Außerdem stehen Ansprechpartner*innen mit Erfahrungen im Bereich von Posttraumatischen Belastungsstörungen und Suizid-Prävention zur Verfügung.
Die Veranstaltung endet gegen 18.30 Uhr. Die Teilnahme ist ab zwölf Jahren und ohne Anmeldung möglich. Der Eintritt ist kostenfrei.