Feuerwehr Düsseldorf überzeugt durch gute Organisation und Leistung
Feuerwehrchef David von der Lieth und Feuerwehrdezernent Christian Zaum blickten am Freitag (26.8.) zufrieden auf das vergangene Jahr zurück. Trotz der Herausforderungen durch das Sturmtief Bernd und die andauernde Corona-Pandemie konnten die Anforderungen gut bewältigt werden. Dazu beigetragen habe auch der Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren, betonten von der Lieth und Zaum. Die gute Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren, die bewährte Organisation sowie die regelmäßige Analyse nach Einsätzen und anschließende Optimierung trügen dazu bei, dass die Landeshauptstadt auch bei kritischen Lagen gut aufgestellt sei.
„Auch im Jahr 2021 engagierten sich die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr zu vielen Themen der Pandemie. So war uns die Unterstützung der Impfkampagne sehr wichtig. Im Rettungsdienst sind die Einsatzzahlen wieder auf das Niveau von vor der Pandemie angestiegen. Wir müssen uns diese Steigerungen genau ansehen und zukunftssichere Ideen für unseren Rettungsdienst entwickeln. Die Leistungsfähigkeit unserer Feuerwehr wird stark durch das persönliche Engagement der ehrenamtlichen und hauptberuflichen Einsatzkräfte geprägt. Die gemeinschaftliche Hilfe nach dem Unwetter im Juli des vergangenen Jahres ist mir besonders in Erinnerung. Die Aufarbeitung dieser Ereignisse beschäftigt uns bis heute”, fasst Feuerwehrchef David von der Lieth das vergangene Jahr zusammen.
Sturmtief “Bernd”
Das prägenste Ereignis im vergangenen Jahr war für die Feuerwehr das Sturmtief “Bernd“, das am 14. Juli mit teils unwetterartigen Regenfällen über die Landeshauptstadt zog. Es hatte über 1.900 Einsatzstellen zur Folge, die teilweise mehrere Tage andauerten. Unzählige vollgelaufene Keller, Tiefgaragen und hohe Pegelstände an den innerstädtischen Gewässern wie Düssel, Anger und Kittelbach wurden in Spitzenzeiten von bis zu 500 Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr, Freiwilliger Feuerwehr, den Hilfsorganisationen sowie dem THW und der DLRG abgearbeitet. Allein an der Düssel wurde ein rund 700 Meter langer Damm entlang der Zweibrückenstraße mit rund 25.000 Sandsäcken errichtet. Allerdings konnte dieser dem Jahrtausendhochwasser mit einen Pegel von über drei Metern nicht standhalten. Die Düssel trat über die Ufer und der Bereich der Ostparksiedlung musste evakuiert werden. Auch in Vennhausen liefen zahlreiche Keller bis zur Geschossdecke voll. Ein 57-Jähriger wurde in seiner Souterrainwohnung von den eindringenden Wassermassen überrascht und ertrank.
Einsatzstärke
Die Disponenten der Leitstelle der Feuerwehr nahmen 2021 insgesamt 395.998 (2020: 343.027) Telefonanrufe entgegen, rund die Hälfte davon gingen über die Notrufnummer 112 ein. Damit bearbeiteten das Team der Leitstelle im Jahresdurchschnitt alle 3,4 Minuten (2020: 3,6 Minuten) einen Einsatz.
Täglich sind 181 Feuerwehrleute in Einsatz. Hinzu kommen bis zu 66 weitere Einsatzkräfte der Partner im Rettungsdienst sowie Notärzte. Im Amt 37, das die Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz zusammenfasst, arbeiten 1.082 (2020: 1.043) Mitarbeitende, davon 53 (2020: 45) Frauen. Bei den zehn Freiwilligen Feuerwehren gibt es 372 aktive Mitglieder, davon 42 Frauen. Die Zahl der Auszubildenden liegt bei 159, darunter fünf Frauen.
Freiwillige Feuerwehren
Den Freiwilligen Feuerwehren kommt eine besondere Bedeutung zu. Beispielsweise sind drei der vier Spezialfahrzeuge für Waldbrände bei den Freiwilligen Feuerwehren stationiert, da diese durch ihre Ortskenntnisse schnell und effektiv eingreifen können. Zahlreiche der „Freiwilligen“ haben eine Spezialausbildung für Vegetationsbrände, die in diesem Jahr auch unterstützend bei den großen Bränden in Frankreich gefragt war.
Neues Schutzsystem für Einsatzkleidung
Damit die Einsatzkräfte gut geschützt sind, hat die Feuerwehr Düsseldorf ein neues System für die Kleidung installiert. Die Einsatzkräfte für Rettungsdienst und Feuerwehr haben Schutzkleidung nach neustem Standard erhalten. Damit verbunden ist die ständige Kontrolle, ob es bei Einsätzen zu Verschmutzungen oder Kontamination der Kleidung gekommen ist. Dann wird diese sofort in vorbereitete Beutel verpackt und an einen Dienstleister zur Reinigung gegeben. Bei Brandeinsätzen erfolgt die Kontrolle darauf noch bevor die Einsatzkräfte wieder in ihre Fahrzeuge steigen. Damit soll die Weiterverbreitung von gegebenenfalls schädlichen Partikeln verhindert werden. Über einen Kleidungspool in den Wachen steht jederzeit frische Kleidung bereit.
Einsatzzahlen
Von 152.880 (2020: 143.336) Alarmierungen entfielen 138.247 (2020: 129.999) auf den Bereich Rettungsdienst. Darunter befanden sich 91.409 Fahrten zu Notfallpatienten, 19.513 wurden durch den Notarzt unterstützt. Die Zahl der Krankentransporte lag bei 46.838.
Die Feuerwehr hatte 14.633 (2020: 13.337) Alarmierungen, davon 3.796 (2020: 3.904) Brandeinsätze. 22 Großbrände und 1.436 Wohnungsbrände wurden bekämpft. 615 Heimrauchmelder schlugen Alarm und zogen eine Kontrolle durch die Feuerwehr nach sich. 121 Fahrzeuge brannten und in 93 Fällen wurden Feuer in der Vegetation bekämpft.
Technische Hilfe wurde von den Einsatzkräften in 7.741 Fällen geleistet, darunter bei 121 Verkehrsunfälle, für 2.155 Menschen und 2.084 Tiere in Notlagen. Besonders hoch liegt die Zahl der Wasser- und Sturmschäden mit 3.394, 2020 waren es 1.043.