Düsseldorf Eller: Umzug für den Welcome Point 08
Es sind nur 200 Meter vom alten zum neuen Standort, der Stadtteil heißt weiterhin Eller und doch hat sich die Stimmung von Welcome Point-Leiterin Elke Wisse deutlich verbessert. „In unserem alten Welcome Point hatten wir 32 Quadratmeter in einem dunkeln Raum. Da war es manchmal ganz schön voll und laut“, erinnert sich Wisse. „Jetzt haben wir 65 Quadratmeter aufgeteilt auf zwei Räume und wir können den Innenhof nutzen. Wir wissen und schätzen es, dass wir viel gewonnen haben.“
Der Innenhof wurde am Donnerstag (25.8.) direkt zur Bühne für die offizielle Eröffnung. Wegen der hohen Temperaturen in den Innenräumen an der Gumbertstraße 119 in Eller wurden die Ansprachen kurzerhand draußen an der frischen Luft gehalten. „Der Welcome Point ist die Schnitt- und Anlaufstelle für alle Neubürger“, erläuterte Bezirksbürgermeistern Dagmar von Dahlen. „Es wächst zusammen, was zusammen gehört. Heute arbeiten Geflüchtete als Ehrenamtler mit.“
So wie Elias. Er kam 2015 nach Düsseldorf und besuchte dann regelmäßig den Welcome Point in Eller . „Er hat schnell deutsch gelernt und immer wenn es Sprachprobleme gab, haben wir ihn gebeten zu übersetzen“, erinnert sich Wisse. „Inzwischen arbeitet Elias ehrenamtlich zweimal in der Woche als Sprach- und Kulturvermittler für Behördenfragen bei uns. Und er ist inzwischen deutscher Staatsbürger.“ So wurden aus Hilfesuchenden Helfer.
„Das Aufgabenspektrum hat sich seit Bestehen des Welcome Points erweitert“, erklärt Wisse. „Ging es am Anfang in erster Linie darum, den Neubürgern einen Weg durch den deutschen Behördendschungel und die oft unverständlichen Formulare zu weisen, hat sich in vielen Fällen ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt, bei dem auch bei familiären Problemen mit Rat und Tat zur Seite gestanden wird. Es hat sich eine besondere Form der Gemeinschaft gebildet.“
Allerdings ist die Behördenhilfe immer noch wichtig. Der Welcome Point in Eller betreut wöchentlich 300 Menschen und immer wieder kommen neue Hilfesuchende hinzu.
Die neuen Räume motivieren die Diakonie-Mitarbeiter*innen und die Ehrenamtler*innen, so dass neue Angebote entwickelt wurden. So gibt es beispielsweise einen Computer-Kurs, in dem geflüchtete Frauen den Umgang mit Tastatur und Bildschirm erlernen. Selbstverständlich sind die „Klassiker“ wie das Repair Café und das Sprachcafé mit an den neuen Standort umgezogen.