Düsseldorf: Kritik der Stadtdechanten an Millionen-Ausgaben für Woelki-Hochschule
Die Stadtdechanten aus Düsseldorf, Frank Heidkamp; aus Köln, Robert Kleine; aus Wuppertal, Dr. Bruno Kurth und aus Bonn, Dr. Wolfgang Picken sind sich einig: „Die Katholische Hochschule für Theologie gehört unverzüglich auf den Prüfstand“, erklären sie am Dienstag (23.8.) in einer Pressemitteilung. Hintergrund des gemeinsamen Appells der Stadtdechanten sind die Pläne Woelkis, die Priester an der neuen Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) auszubilden.
Es gibt eine Exzellenzuniversität in Bonn mit einem evangelischen und einem katholischen Lehrstuhl. In einer Stellungnahme sprach sich der Vorsitzende der NRW-Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Dr. Lambert T. Koch, deutlich gegen die KHKT aus. „Wir danken der NRW-Hochschulrektorenkonferenz, dass sie sich für die katholischen Fakultäten und Seminare an den staatlichen Hochschulen des Landes einsetzt,“ erklären die Stadtdechanten. Eine solche Initiative sei in einer säkularen Universitätslandschaft nicht selbstverständlich. Sie unterstreiche eindrucksvoll die Bedeutung, die der Katholischen Theologie im Fächerkanon der Hochschulen beigemessen werde.
„Wir können nachvollziehen, dass Rektor Lambert T. Koch Zweifel daran anmeldet, dass das Hochschulprojekt von Kardinal Woelki einen „Mehrwert“ besitzt“, sagen die vier Geistlichen. Es gibt im Erzbistum Köln bereits vier staatliche Universitäten, an denen katholische Theologie gelehrt wird. „Es ist kein Mangel zu erkennen, der eine kirchliche Hochschule in Köln rechtfertigt“.
Hinzu komme die Frage der Finanzierung der KHKT, die auch von der NRW-Rektorenkonferenz aufgeworfen wurde. Dies sei zwar in mehreren diözesanen Gremien hinterfragt worden, aber eine Stellungnahme des Kardinals dazu gab es bisher nicht.
„Die eindeutige Stellungnahme der Rektorenkonferenz, sowie der Aufruf des Bonner Hochschulrektors Michael Hoch zum Widerstand gegen die Pläne von Kardinal Woelki machen deutlich, dass besonders eine Finanzierung der Kölner Hochschule durch Kirchensteuermittel oder Bistumsvermögen nicht vermittelbar ist. Wir befürchten, dass viele das Hochschulprojekt von Kardinal Woelki für Geldverschwendung halten und darauf mit Protesten und Kirchenaustritten reagieren könnten“, formulieren die Stadtdechanten. Schätzungen gehen von jährlichen Kosten von 8 bis 12 Millionen aus.
Die Geistlichen sehen das Risiko, dass das Woelki-Hochschulprojekt das Verhältnis zwischen Staat und Kirche belastet und zu neuen Spannungen im Erzbistum führt. „Wir können im Erzbistum Köln den Konflikt um die Woelki-Hochschule nicht noch zusätzlich gebrauchen“, so die Stadtdechanten. Die Katholische Hochschule für Theologie in Köln müsse deshalb unverzüglich auf den Prüfstand gestellt werden.