Düsseldorf: Friedenskraniche zum Gedenken an Hiroshima
Es sind genau 36 Faltungen, um aus einem rechteckigen Blatt Papier einen Origami-Kranich zu basteln. Gleichzeitig entsteht ein Friedenssymbol. Diese Friedenssymbole faltete Tadeusz Malachowski-Cremer am Samstag (6.8.) gemeinsam mit Passanten auf dem Düsseldorfer Burgplatz. An diesem Tag jährte sich zum 77. Mal der Atombombenangriff auf Hiroshima. Drei Tag später wurde Nagasaki von der gleichen verheerenden Bombe getroffen.
Seit 2004 erinnert Malachowski-Cremer jeden 6. August an die Atombombenopfer. „Da habe ich erstmals die Geschichte von Sadako Sasaki gehört“, erzählt Malachiwski-Cremer. „Sie hat als zwölfjähriges Mädchen das Atombomben-Inferno in Hiroshima überlebt, erkrankte aber strahlengeschädigt an Leukämie. Eine japanische Legende besagt, dass die Person, die 1.000 Kraniche gefaltet hat, von den Göttern einen Wunsch erfüllt bekommt. Die leukämiekranke Sadako wünschte sich gesund zu werden und faltete 644 Kraniche bevor sie starb.“ Ihre Freunde falteten in ihrem Gedenken weiter und der Papierkranich wurde zum, Friedenssymbol.
Auf dem Burgplatz falteten Sabrina und Pascal aus Mettmann mit. „Wir wussten nicht, was wir an unserem Hochzeitstag machen sollten und sind nach Düsseldorf gefahren“, gesteht Sabrina. „Jetzt, wo wir die Friedensaktion gesehen und Kraniche gefaltet haben, ist unser Hochzeitstag doch noch zu etwas Besonderem geworden.“ Die Mettmanner finden jede Aktion super, die auf die latente Gefahr von Atombomben aufmerksam macht.
Sabrina und Pascal wussten, was in Hiroshima und Nagasaki passiert ist. „Wir wussten nur die genauen Daten nicht“, gesteht Sabrina. Damit sind die beiden besser informiert als viele andere, meint Malachowski-Cremer. „Es sollte eigentlich jeder wissen, dass Atombomben über japanischen Städten abgeworfen wurden, aber das weiß noch lange nicht jeder“, so der Origami-Künstler. Um diesen Umstand zum Positiven zu verändern, stand er auf dem Burgplatz. „Was ich mache ist keine Demonstration, sonder eher ein Info-Stand“, erklärt Malachowski-Cremer. „Mir muss niemand zuhören, aber wenn man mich fragt, was ich mache, antworte ich.“ Seine Kraniche und die der Düsseldorfer*innen schickt er nach Japan, wo sie das Grab von Sasaki verschönern werden.