Düsseldorf schafft Schulplätze für 1.300 ukrainische Kinder und Jugendliche
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht in der Urkaine Krieg und viele Menschen sind geflohen. Mehrere Tausend von ihnen wurden in Düsseldorf aufgenommen, darunter auch sehr viele Kinder und Jugendliche. Die in Deutschland herrschende Schulpflicht gilt auch für die ukrainischen Geflüchteten.
Um einen Schulplatz zu erhalten, wenden sich die Kinder und Jugendlichen, beziehungsweise die Eltern, zunächst telefonisch oder per E-Mail an das Kommunale Integrationszentrum (KI). In einem Onlineformular werden alle wichtigen Daten erfasst und Unterlagen gesammelt. So konnte die Bearbeitungszeit deutlich verkürzt werden. Das KI nimmt mit den Familien Kontakt auf, wenn die Unterlagen vollständig sind und vereinbart einen Beratungstermin. Gemeinsam mit dem/der Schüler*in und den Eltern wird über die geeignete Schulform gesprochen. Bei Bedarf fordert das Kommunale Integrationszentrum eine Dolmetscher*in an.
Das Schulamt sucht anschließende eine Schule aus, die das Kind oder der Jugendliche besuchen wird. Diese Schule nimmt Kontakt zur Familie auf. Ukrainische Kinder im Grundschulalter konnten vor den Sommerferien auch direkt an einer Grundschule angemeldet werden, falls dort noch ein freier Platz vorhanden war. Im Rahmen der sogenannten Erstförderung erhalten Kinder, die noch kein Deutsch sprechen, Deutschunterricht. Diese Förderung wird von den Schulen individuell gestaltet. An manchen Schulen gibt es besondere Seiteneinstiegsklassen, in denen die Kinder zunächst in Deutsch unterrichtet werden und zusätzlich Unterricht in anderen Fächern erhalten. Je nach Fortschritt des Kindes, wird es dann nach und nach in den Regelunterricht überführt. An anderen Schulen nehmen die Kinder von Anfang an am Regelunterricht teil und erhalten eine zusätzliche Deutschförderung.
Stadtdirektor Burkhard Hintzsche: “Die meisten Eltern wünschen sich für ihr Kind ein Gymnasium, auch wenn ein Quereinstieg in die gymnasiale Oberstufe ohne oder mit nur wenigen Deutschkenntnissen nur schwer zu schaffen ist. Diese jungen Menschen verlassen dann die Schule häufig ohne einen Abschluss. Hier ist deshalb viel Aufklärungsarbeit erforderlich, da die meisten Eltern nicht wissen, dass man auch am Berufskolleg alle Arten von Abschlüssen machen kann – inklusive des Abiturs. Diejenigen, die studieren möchten, können dies also mit einem am Berufskolleg erworbenen Abitur ebenfalls tun – ohne Einschränkung. Ist das einmal klar, beruhigt sich die Lage meist schnell wieder.”
Anna-Maria Weihrauch, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, berichtet, dass das ganze KI-Team die Arbeit der beratenden Lehrkräfte unterstützt hat, um den vielen Anfragen zu entsprechend. Allein im Monat Mai waren 780 Anrufe und mehr als 1.000 E-Mails beim KI eingegangen. Die erfolgreiche Vermittlung von rund 1.3000 Schüler*innen in die Schulen gelang in Kooperation mit dem Schulamt.