Düsseldorf Kaiserswerth: Der Schützenfestsonntag ist Tag der Krönungen
Die Corona-Pause hat bei der St. Sebastianus Bruderschaft Düsseldorf Kaiserswerth für zahlreiche neue Ansätze gesorgt. So wurde das Schützenfest auf das Wochenende 1. bis 3. Juli konzentriert und die Kaiserswerther Frauen werden präsenter. Mit dem Zug der Plektrudis hat sich eine neue Gesellschaft gegründet, die derzeit nur aus Frauen besteht und auch die Suitbertus Kompanie hat einen weiblichen Zugang zu verzeichnen.
Der Name des neuen Zugs „Plektrudis“ mag etwas schwer über die Lippen gehen, aber er geht auf die Frau zurück, die mit ihrem Mann, den fränkischen Hausmeier Pippin, dem Mönch Suitbertus um 700 die Rheininsel für eine Klostergründung schenkte. Das waren die Ursprünge von Kaiserswerth. Mittlerweile zählen zehn Frauen zum Zug der Plektrudis und ein Ehrenmitglied haben die Damen auch schon: Die 91-jährige Regina Schäfer, die es sich nicht nehmen ließ am Samstag Festzug und Parade mit ihrer Kamera festzuhalten. Aber auch die Suitbertus Kompanie ist offen für Frauen, was Lena Schmitz motivierte erstes weibliches Mitglied zu werden. Über zwanzig Mitglieder im Alter zwischen 18 und 44 gehören zur Kompanie.
Doch neben den Schützinnen gab es in Kaiserswerth nach der langen Wartezeit endlich den Höhepunkt der Amtszeit der Majestäten. Und dabei sah man Rot, denn das dunkle Rot des Tambour-Corps Barabarossa dominierte. Regimentskönig Gregor Henrichs ist erster Vorsitzender des Tambour-Corps und trug selbstverständlich seine Uniform. An seiner Seite Regimentskönigin Michaela Henrichs in einem wunderschönen Kleid in passendem Rot und auch die beiden Hofdamen ergänzten in Kleidern Ton in Ton. Zur Familie gehört Sohn Jan Henrichs in Uniform, ebenfalls TC Barbarossa, als Schülerprinz. Dann war da noch Kronprinz Daniel Baumgarten, der das Trio der Barbarossa-Majestäten komplettierte. Er wurde von Johanna Bretz begleitet, die mit Kleinschützenkönigin Aniko Dorn und deren Begleitung Ian für farbliche Abwechslung sorgte.
Allen Majestäten war anzusehen, wie sehr sie sich darüber freuten in den Kutschen durch Kaiserswerth zu fahren und den zahlreichen Zuschauern am Straßenrand zuzuwinken. Bei strahlenden Sonnenschein wurde dann die Parade vor dem Rathaus gehalten. Das fand allerdings als Neuerung im Ablauf alles bereits am Schützenfestsamstag statt. Regimentskönig Gregor Henrichs hatte sich dafür eingesetzt den Ablauf des Schützenfestes neu zu ordnen. Wie gewohnt war eine Woche vorher die goldene Mösch durch den Ort getragen worden. Die Eröffnung des Schützenfestes wurde aber am Freitagabend gefeiert, mit anschließender Party im Zelt. Der Samstag stand dann nach Frühschoppen mit Blasmusik im Zeichen des großen Festzugs mit Parade, bevor die Kleinschützen und Bürger*innen ihr Geschick am Schießstand beweisen konnten. Neuer Kleinschützenkönig ist Adrian Barsch. Beim Festabend wurden am Samstag die Ehrungen vorgenommen und der Bürgerkönig gekrönt.
Nach der traditionellen Erbsensuppe hieß es bereits am Sonntag eine ruhige Hand beim Schuss auf den Kronprinzen- und Regimentskönigsvogel zu beweisen. Sebastian Gotzes war erfolgreich und ist mit seiner Frau Julia das neue Regimentskönigspaar. Kronprinzenpaar wurden Erik Fuks-Markovic und Lena Schmitz. Der neue Schülerprinz kennt seine Rolle bereits, denn an der Seite von Aniko Dorn bildete Ian Dorn das Kleinschützenkönigspaar. Die neuen Majestäten wurden beim Krönungsball am Sonntagabend feierlich in ihre Ämter erhoben – zuvor gab es ihnen zu Ehren noch einen kleineren Festzug mit Parade am Rathaus.
Mit dem Zapfenstreiche endete das Kaiserswerther Schützenfest in diesem Jahr am Sonntagabend. Nun wird die Bruderschaft überlegen, ob sie am geänderten Zeitplan festhält. Ziel war es mehr Schützen und Gäste für den Besuch am Wochenende zu begeistern, da nicht alle am Montag kommen können.
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Bildergalerie von Festzug und Parade am Sonntag
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