Zwölf Martinstaler für ehrenamtliches Engagement in Düsseldorf verliehen
Im Jan-Wellem-Saal des Düsseldorfer Rathauses ehrte Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller am Mittwochnachmittag (29.6.) zwölf besonders engagierte Menschen und Initiativen mit dem Martinstaler 2021. Coronabedingt fand die Verleihung erst jetzt statt.
Bereits zum 20. Mal wurden die Düsseldorfer*innen gebeten Vorschläge zu machen, wer sich in besonderem Maße und seit langer Zeit ehrenamtlich in der Stadt engagiert. Damit sollen insbesondere die Menschen Beachtung finden, die oft im Stillen und nicht in vorderste Reihe Gutes für ihre Mitmenschen tun. Für das Kümmern ohne großes Aufheben darum zu machen gibt es in Düsseldorf den Martinstaler, der im festlichen Rahmen als Zeichen der Wertschätzung verliehen wird.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller dankte allen Preisträger*innen: “Die Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler unterstützen uns alle in den verschiedensten Aufgabenfeldern und bereichern damit das Zusammenleben und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Ihre wertvolle Arbeit ist in vielen Bereichen von großer Bedeutung und stellt vor allem in der aktuellen Zeit eine unverzichtbare Hilfe dar.”
Den Martinstaler erhielten
Hans Christian Benedict
Er unterstützt seit über zehn Jahren den gemeinnützigen Verein Garage-Lab und ist einer der Initiatoren des ältesten Düsseldorfer Repair-Cafés. Als Organisator und “Reparateur” begleitet er jedes Repair-Café, das vom Verein Garage-Lab ausgerichtet wird.
Corinna Bernshaus
Im Atelier Raum D (Raum für Demenz) von Corinna Bernshaus sind Menschen mit mentalen Verlusten und deren Angehörigen willkommen. Demenzkranke im frühen Stadium isolieren sich oft, da sie Angst davor haben, dass sie wegen ihren geistigen Verluste auffallen. Im Atelier Raum-D können sie und ihren Angehörigen durch künstlerisches Gestalten Kraft sammeln, Lebensfreude erleben und damit ihr Selbstwertgefühl steigern. Das funktioniert auch ohne Vorkenntnisse.
Rainer Erkelenz
Seit über 20 Jahren übernimmt Rainer Erkelenz die Rolle des St. Martin im Stadtteil Heerdt. Dabei übernimmt er sogar die Kosten für das Pferd selber. Als aktiver Schütze im Heerdter Schützenverein erhielt er im Jahr 2006 die silberne Ehrennadel für sein Engagement im Regiment.
Ursula Jimenez
Immer mehr Frauen und Männer leben mit Partner*innen aus einem anderen Land oder einer anderen Kultur zusammen und haben einen multikulturellen und mehrsprachigen Alltag. Seit über 30 Jahren haben sie eine Anlaufstelle beim Verein Binational in Düsseldorf, der Interessenvertretung und Beratungsstelle ist. Dort engagiert sich Ursula Jimenez seit Jahrzehnten weit über das Thema Beratung hinaus. Sie hat ein offenes Ohr bei allen Problemen von Binationalen Partnerverbindungen. Aus ihrem Engagement ist vor Jahren der Multikultichor hervorgegangen.
Heinz Werner Josten
Heinz Werner Josten ist seit über 36 Jahren und bis heute ehrenamtlich für die Aidshilfe Düsseldorf tätig. Uneigennützig und ohne Ressentiments widmet er sich dieser Aufgaben.
Ingrid Schmitz
In Gerresheim engagiert sich Ingrid Schmitz seit über zehn Jahren in der Gemeindecaritas für hilfsbedürftige Menschen. Sie ist in unterschiedlichen Gremien, unterstützt die Zusammenarbeit des Caritasverbandes mit der Gemeinde St. Margareta, setzt sich für notleidende Menschen ein, arbeitet in der Caritas-Sprechstunde und leitet den Senioren-Besuchsdienst und die Flüchtlingshilfe.
Margit Schröer
Ebenfalls in Gerresheim ist Margit Schröer seit über 30 Jahren ehrenamtlich aktiv. Als Mitglied im Pfarrgemeinderat von St. Margareta hat sie die Ökumenische Hospizgruppe Gerresheim mitgegründet. Außerdem war sie im Vorstand der Hospizgruppe engagiert. Margit Schröer leitete über Jahre gemeinsam mit einer Seelsorgerin eine Gesprächsgruppe für an Brustkrebs erkrankte Frauen.
Ute und Michael Schulz
Die Eheleute Ute und Michael Schulz sind seit Jahrzehnten in vielfältiger Weise dem sozialen Engagement in Wersten verbunden. Dazu gehören Aktivitäten in der KFD, das Sammeln von Spenden für den Martinszug, die Vorbereitung der Kinder auf die erste heilige Kommunion und die Planung und Durchführung des Weihnachtsbasars. Im Werstener Schützenverein sind sie seit fast 40 Jahren in leitender ehrenamtlicher Verantwortung.
Käthe Treudt-Marder
Von 2005 bis 2012 engagierte sich Käthe Treudt-Marder beim Projekt “Kulturführerschein für Kids” an der GGS Südallee. Seit 2015 bis heute ist sie Mitarbeiterin bei dem Projekt “Zu zweit ist man weniger allein/Stammtisch”, aus dem 2016 der Seniorenchor “Die Düsseldorfer Südsinger” hervorgegangen ist. Für den Chor hat Käthe Treudt-Marder die Projektleitung.
Thomas Walbröhl
Thomas Walbröhl ist seit über 40 Jahren im Düsseldorfer Katastrophenschutz aktiv. Seit 1989 ist er bei der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. und leistete in den vergangenen zehn Jahren rund 5.500 ehrenamtliche Stunden. Für den Bereich des Betreuungsdienstes ist er seit über 20 Jahren verantwortlich. Neben dem Katastrophenschutz und dessen Bewältigung ist er außerdem bei der sanitätsdienstlichen Betreuung von Großveranstaltung engagiert.
“Neue Wege des bürgerschaftlichen Engagements”
Neben den Martinstalern für Personen zeichnet die Stadt in der Rubrik „neue Wege des bürgerschaftlichen Engagement“ Organisationen und Initiativen aus.
Die „Rhine Guards“, ein Brass & Drums Corps aus Eller, haben sich die Auszeichnung verdient, da sie bei den Corona Impfungen in der Arena für gehbehinderte Senior*innen aus dem Stadtteil einen Fahrdienst zum Impfzentrum organisierten. Mehrere Hundert Fahrten wurden absolviert und waren für die älteren Menschen kostenfrei.
Mit dem Team “Der Erinnerungskoffer von Fortuna Düsseldorf” ist Fortuna Düsseldorf der erste Bundesliga-Club, der sich mit dem Thema Demenz befasst. Hierzu hat der Verein gemeinsam mit ehrenamtlichen Kräften, die dafür ausgebildet wurden, in Zusammenarbeit mit dem Demenz-Servicezentrum Region Düsseldorf einen sogenannten Erinnerungskoffer aufgelegt. Im Koffer sind beispielsweise Schals, alte Spielankündigungsplakate, Fotos, Eintrittskarten, Autogrammkarten, Fahnen, ein Trikot, Fußballschuhe, Anstecknadeln und ausgewählte Zeitungsausschnitte, die Erinnerungen hervorrufen sollen.
Vorschläge für den Martinstaler 2022
Auch im Jahr 2022 zeichnet die Stadt Düsseldorf Mitbürger*innen für besonders großes ehrenamtliches Engagement mit dem “Martinstaler” aus. Die Auszeichnung wird an bis zu zehn Personen verliehen. Voraussetzung ist, dass die ehrenamtliche Tätigkeit seit mindestens zehn Jahren im sozialen oder kulturellen Bereich, im Tier- oder Umweltschutz ausgeübt wird. Insbesondere die stillen Helfer*innen werden gesucht, die eher im Hintergrund arbeiten und sich außerordentlich verdient gemacht haben.
Vorschläge dafür werden bis zum 15. September 2022 an die Adresse Landeshauptstadt Düsseldorf, Der Oberbürgermeister, “Stichwort: Martinstaler”, Marktplatz 1, 40213 Düsseldorf, erbeten. Die ehrenamtliche Tätigkeit sollte dabei kurz beschrieben werden. Zusätzlich müssen Name, Adresse und Geburtsdatum der betreffenden Person angeben werden. Bei Rückfragen steht das Referat für bürgerschaftliches Engagement unter 0211-8992770 oder per E-Mail an andrea.demme@duesseldorf.de zur Verfügung.