Düsseldorf: Hoffnung für die neuen Stadtbahnen – Fehler wurde gefunden
Aufatmen bei der Rheinbahn, denn offenbar wurde der Fehler gefunden, der kurz nach der Jungfernfahrt der neuen Stadtbahnen vom Typ HF6 dafür gesorgt hatte, dass die bahnen im Depot blieben. Ein Softwarefehler hatte die Funktion der Trittstufen beeinträchtigt, was zu Verzögerungen im Fahrbetrieb führte. Voraussichtlich Ende Juli sollen die neuen Stadtbahnen wieder zum Einsatz kommen.
So lauteten die Informationen, die der Rheinbahn-Vorstand und der Hersteller Alstom dem Aufsichtsrat am Donnerstag (23.6.) präsentierten. Die Analyse hatte ergeben, dass in der Steuerungssoftware für die Trittstufen ein Fehler erzeugt wurde, der den Neustart des Systems provozierte. Zahlreiche Testfahrten haben die Wirksamkeit der vorgenommenen Softwareänderung zwischenzeitlich bestätigt. Nun muss die Software noch von Gutachtern geprüft und anschließend von der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) freigegeben werden. Erst wenn das erfolgt ist, können die Bahnen wieder mit Fahrgästen fahren.
Michael Richarz, Vorstand Technik der Rheinbahn, erklärt: „Wir entschuldigen uns wiederholt aufrichtig bei unseren Fahrgästen, die sich so sehr auf die modernen Stadtbahnen gefreut haben. Weiterhin haben neben der Sicherheit die Zuverlässigkeit und der Fahrkomfort für uns oberste Priorität. Hinter uns liegen intensive Wochen der Ursachenanalyse. Das aufgetretene Fehlerbild hat es den Experten nicht leicht gemacht. Doch nun sind wir einen entscheidenden Schritt weiter und bereiten die Wiederinbetriebnahme der HF6-Stadtbahnen vor. Der verantwortlichen Herstellerfirma Alstom werden wir nach Behebung der Störung den uns entstandenen Schaden mitteilen.“
Müslüm Yakisan, Präsident der DACH-Region bei Alstom, erklärt: „Trotz unserer umfangreichen Erfahrung als Europas größter Bahntechnikhersteller sind am HF6 im Fahrgastbetrieb Fehler mit Türschließungen aufgetreten. Dafür entschuldigen wir uns aufrichtig bei der Rheinbahn und ihren Fahrgästen. Unsere Experten haben in der Zwischenzeit die Ursache identifiziert. In weiteren intensiven Tests werden wir nun die Dauerbelastbarkeit prüfen. Parallel erstellen wir die geforderte Dokumentation und sind zuversichtlich, mit der Genehmigung der Aufsichtsbehörde den HF6 ab Ende Juli wieder im Einsatz in Düsseldorf zu sehen.“
Die neuen HF6-Bahnen waren am 30. Mai der Öffentlichkeit vorgestellt worden und schon am 1. Juni 2022 wurde der Betrieb wegen Unzuverlässigkeiten bei der Türschließung wieder eingestellt. Zwar war die Sicherheit der Fahrgäste nicht betroffen, aber es kam zu Verzögerungen und damit zu Verspätungen im Fahrplan. Die Testfahrten der Stadtbahnen waren ohne Fahrgäste durchgeführt worden, so dass der Fehler erst im Echtbetrieb aufgetreten war.
Insgesamt hat die Rheinbahn 59 Stadtbahnen vom Typ HF6 (HochFlur, sechs Achsen) im Wert von 194 Millionen Euro bei Bombardier Transportation bestellt. Der Hersteller wurde im vergangenen Jahr vom französischen Unternehmen Alstom übernommen. Die neuen Bahnen werden nach und nach die älteren Fahrzeuge der Typen GT8SU und B80 Stahl ersetzen.