Düsseldorf: Aurelis kauft rund 310.000 Quadratmeter Fläche am Hafen Reisholz
Neues vom Reisholzer Hafen in Düsseldorf: Dort hat das Immobilienunternehmen Aurelis Real Estate drei Grundstücke mit einer Gesamtfläche von rund 310.000 Quadratmetern erworben. Die mit rund 257.000 Quadratmetern größte Fläche Am Trippelsberg 135 hat das Unternehmen von der RWE Power AG gekauft. Ein rund 48.000 Quadratmeter großes Grundstück Am Trippelsberg 111 wurde von einem privaten Eigentümer veräußert – hier war ehemals die Shell Raffinerie. Ein dritter Kaufvertrag wurde kürzlich für das 4500 Quadratmeter große Grundstück der Gebrüder Overlack AG geschlossen.
In Düsseldorf seit 2004 aktiv
Aurelis ist seit 2004 war Aurelis in Düsseldorf aktiv. Entwickelt wurde zunächst das 36 Hektar große Gelände am ehemaligen Güterbahnhof Derendorf. Auf dem „Le Quartier Central“ genannten Areal wurden insgesamt 50 Kilometer Gleise, 66.000 Schwellen und 160.000 Tonnen Schotter entsorgt. Die Übergabe der Büroimmobilie La Tête für die Verlagsgruppe Handelsblatt bildete 13 Jahre später den Abschluss der Bebauung an der Toulouser Allee. Auf dem Quartier Central entstand ein Stadtviertel mit 2000 Wohnungen, Büros, Hotel und Gastronomie entstanden.
Mehr als zehn Jahre Zwist
Nun also der Reisholzer Hafen – seit mehr als zehn Jahren Streitpunkt zwischen Anwohnern und der Stadt Düsseldorf. Entsprechend vorsichtig definiert das Immobilienunternehmen seine Ziele: „In Anlehnung an die Entwicklungsziele der Stadt streben wir hier eine moderne gewerbliche oder industrielle Quartiersentwicklung an“, erklärt Michael Buchholz, Leiter der Aurelis Region West. Jüngste Auseinandersetzungen zwischen Mensch und Industrie drehten sich um die Protected Bike Lane auf dem Trippelsberg.
Aurelis will Radwege „prüfen“
Auch hier geben sich die Immobilienentwickler zunächst einmal gesprächsbereit: Im Zuge der Entwicklung werde Aurelis unter anderem die Verkehrssituation vor Ort verbessern und beispielsweise die Anbindung des Standortes an das Radwegenetz prüfen. „Das Fahrrad ist für viele Menschen mittlerweile zum Hauptfortbewegungsmittel geworden. Das ist klimaschonend und deshalb unterstützen wir dabei gerne“, ergänzt Björn Zimmer, Leiter Development in der Aurelis Region West.
Ob der Prüfung eine Umsetzung folgt, lässt Aurelis offen. Zunächst werde man auf dem Gelände baufällige Gebäude abreißen. Im Herbst sollen Gespräche mit Politik und Verwaltung aufgenommen werden. Dabei gehe es zunächst darum, „städtebauliche und umweltrelevante“ Parameter festzulegen.
Hafenalarm ist skeptisch
Unterdessen hat die Initiative Hafenalarm beschlossen, ihren seit mehr als zehn Jahren währenden Einsatz für das Gebiet rings um den Reisholzer Hafen fortzusetzen. Den Hafenalarm macht misstrauisch, dass Oberbürgermeister Stephan Keller in der Bezirksvertretung 9 behauptet, das einstmals Containerterminal werde nicht realisiert, andererseits Vertreter der Entwicklungsgesellschaft angekündigt haben 450 Meter Kaimauer sollten ertüchtigt und zwei neue Containerbrücken installiert werden.
Deshalb soll erneut mit den bisherigen Hafennutzern Henkel, BASF und Cronecranes gesprochen werden. Auch das Engagement von Aurelis verfolge man mit hohem Interesse, heißt es vom Hafenalarm.