In Düsseldorf sagt der neue Trainer der DEG: „Ich will, dass wir mutig spielen!“
Wenn Roger Hansson eins hasst, dann ist es dies: laut zu werden. „Was nützt es schon, wenn ich rumschreie“, sagt der 54-jährige Schwede mit Schweizer Wurzeln am Dienstagmittag. Besser sei es, dass Mannschaft und Trainer einander vertrauen. Mutig soll die DEG spielen – und dabei auch Fehler machen dürfen. Als der 54-Jährige das im Gespräch mit Ddorf-aktuell sagt, ist er wenige Minuten zuvor der Hauptstadtpresse als neuer Cheftrainer der DEG Düsseldorf vorgestellt worden. Mit den Co-Trainern Thomas Dolak und – neu – Daniel Kreutzer an seiner Seite soll er die DEG auch in der kommenden Saison in die Play-Offs hieven. 56 Spiele hat das Trainer-Trio dafür Zeit. Los geht die wilde Fahrt am Freitag, 16. September.
Am 16. September startet die Eishockey Saison
Hansson ahnt, dass dann noch nicht alles steht. Denn zurzeit sind die deutschen DEG-Spieler im Sommertraining. Die international zu verpflichtenden (und ein, zwei Nachzügler) müssen noch unterschreiben, damit am 1. August die Saisonvorbereitung offiziell starten kann. Das erste Testspiel steht für den 12. August auf dem Programm. Das ist ein extrem knapp geschnittener Zeitplan, sagt der bedächtige Mann aus Schweden. Gut, dass einige Leistungsträger bereits im Sommertraining Kondition aufbauen.
Hansson war als Spieler erfolgreich
Roger Hansson hat als Spieler gezeigt, dass er weiß, wie es geht. Aus Zug in der Schweiz sind die Trophäen zweier schwedischer Eishockeys-Meistertitel ebenso an den Rhein umgezogen wie die Weltmeister-Medaille und die des Olympiasiegs, jeweils mit den schwedischen Nationalmannschaften.
Familienmensch und bald Opa
Ist er nicht ein bisschen zu alt für die erste Cheftrainer-Position? Wird Hansson gefragt – und nimmt auch diesen Rempler hin, ohne Wirkung zu zeigen: „Ich bin sehr vereinstreu.“ Als die drei Töchter erwachsen wurden, wollte er ihnen ein stabiles Umfeld bieten und nicht alle zwei, drei Jahre in die nächste Stadt umziehen. Nun sind die drei aus dem Haus: „Ich werde im Juni zum ersten Mal Opa“, strahlt Hansson. Bevor der unter anderem als Talentscout in Schweden erfahrene Roger Hansson auf dem Düsseldorfer Papier unterschrieb, gab es die Zustimmung von Ehefrau Annika, die er seit Jugendtagen kennt.
Und auch mit Niki Mondt und Thomas Dolak hat Hansson eine gemeinsame Vergangenheit. 1998 spielten alle drei gemeinsam Eishockey – bei den Kassel Huskies. Damals waren die Huskies erste und nicht wie heute, zweite Liga. 1997 Vizemeister. 2000, 2001 und 2002 kamen die Kasseler bis ins Halbfinale.
Trügerisches Idyll
Das skandinavisch-schweizer-rheinische Idyll zu Düsseldorf sollte allerdings niemand trügen.- Sportvorstand Niki Mondt pocht darauf, dass das überraschende Erreichen des Viertelfinals für die Düsseldorfer DEG kein Einzelfall bleibt. „Natürlich sind wir in der DEL alle sehr eng beieinander“, sagt Mondt, aber mindestens Platz zehn soll es schon sein. „Und dazu müssen wir erst einmal fünf andere Teams hinter uns lassen, die auch investieren und wissen, wie es geht.“
Düsseldorf will im Eishockey zu alter Größe zurückfinden
Mittel- bis langfristig soll Eishockey in Düsseldorf zu früherer Größe aufgebaut werden, daran ließen Mondt und Finanzvorstand Harald Wirtz bei der Präsentation des Trainer-Trios keine Zweifel. Aber dies eine mittel- bis langfristige Perspektive. Nun will sich Mondt erst einmal international nach den jeweils Besten für die noch offenen Positionen umschauen. Da ist an erster Stelle der Torwart zu nennen. In der Defensive und der Offensive braucht es noch weitere Verstärkung.
Ausgeglichener Haushalt
Finanziell kann Mondt bei Spielerkäufen weiterhin keine großen Sprünge machen. „Denn erstmals seit langem starten wir mit einem ausgeglichenen Haushalt in die neue Saison“, freut sich der Mann mit dem Kassenbuch, Harald Wirtz. Stand 31. Mai sieht der künftige Kader der DEG so aus:
Diese 17 Spieler sind in Düsseldorf bereits dabei
Hendrik Hane (Tor). Die Abwehr besteht momentan aus Kyle Cumiskey (K), Bernhard Ebner, Nicolas Geitner, Niklas Heinzinger und Luca Zitterbart. Momentan stürmen für die DEG: Alexander Barta, Alexander Blank (U23), Jakub Borzecki (U23), Tobi Eder, Josef Eham (U23), Alexander Ehl, Daniel Fischbuch, Stephen MacAulay (K), Brendon O’Donnell (K), Cedric Schliemenz und Victor Svensson (K). Das macht zusammen 17 Akteure – mit jeweils vier U23-Spielern und Kontingentspieler aus dem Ausland.