Düsseldorf schlendert: Bücherbummel und Literaturtage locken über Pfingsten mit Worten
Erlesene Autoren und Medienschaffende beleben vier Kö-Brücken-Bühnen, Zelte und Veranstaltungsorte – vor möglichst mehr als 200.000 belesenen Gästen. Dazu gibt es den Düsseldorfer Literaturpreis für die türkische Autorin und Schauspielerin Ermine Sevgi Özdamar (30. Mai, 19 Uhr, Forum der Stadtsparkasse Düsseldorf, Berliner Allee 33 – mit Anmeldung) und den Literaturtaler 2022 für Gerhart Baum (13. Mai, 19 Uhr, KAP 1, Konrad-Adenauer-Platz). In einem Satz: Bücherbummel und Literaturtage melden sich zurück. Es ist der 32. Bücherbummel im 35. Jahr.
Zu Fuß auf dem Boulevard
Über Pfingsten haben beim Bücherbummel (2. bis 6. Juni) auf 600 Boulevard-Metern röhrende Boliden Pause, denn die Königsallee wird für Autos gesperrt. Stattdessen schlendern die Besucher zwischen vier Veranstaltungsorten und entlang von 47 Ständen und lassen ihre Gedanken fliegen. Dazu werden auch die Düsseldorfer Literaturtage (30. Mai bis 13. Juni) beitragen. Die Jazz-Rally Düsseldorf spielt in sieben Konzerten ihr Lied dazu (Musikbühne Steinstraße, 4. bis 6. Juni).
Gebeutelte Bücherbranche
Der Bücherbummel gibt nach der Corona-Zwangspause und einer Rückmeldung im vergangenen Herbst wieder ein komplettes Bild der gebeutelten Bücherbranche. Fünf der 47 Stände werden von Buchhandlungen bestückt, acht sind Cateringstände. Immerhin zeigen sich daneben acht Verlage, vierzehn Antiquariate und fünf Kunsthandlungen. Das Rahmenprogramm des Bücherbummels besteht aus 105 Terminen. Im Internet sortiert auf buecherbummel-literaturtage.de/kalender.
Gisela Steinhauer und der schräge Vogel
Die Organisatoren selbst heben die WDR-Journalistin Gisela Steinhauer als prominentesten Gast hervor. Sie liest aus ihrem Buch „Der schräge Vogel fängt mehr als den Wurm“. Es handelt von ungewöhnlichen Menschen und ihren besonderen Lebenswegen (Pfingstsonntag, 5. Juni, 14 Uhr, Musikbühne Kö/Steinstraße.
Heidenreich und Kluge
Gisela Steinhauer ist bei weitem nicht die einzige prominente Stimme, wenn sich Düsseldorf schlau macht. Die Literaturtage lockten die Essener Widerborstige Elke Heidenreich („Hier geht’s lang“, 10. Juni, 19 Uhr, KAP1, Konrad-Adenauer-Platz 1 – trotz stolzen 21 Euro Kartenpreis bereits ausverkauft). Der mittlerweile 90-jährige Alexander Kluge lässt sich am 7. Juni, 19 Uhr aus Hamburg ins Palais Wittgenstein, Bilker Straße 7-9 (10 Euro Eintritt) zuschalten. 2014 bekam Kluge den Heine-Preis der Stadt Düsseldorf. Er liest aus seinen neuen Essay-Bänden „Das Buch der Kommentare“ und „Zirkus“.
Lesungen und Musik
Bücherbummel und Literaturtage bieten neben Prominenz jede Menge zu entdecken. Das Kinderlesezelt, Bahnstraße/Königsallee, ist wieder mit dabei. Die Vorlesepat*Innen haben ihre Eselsohren schon an die Stellen der Bücher geknickt, aus denen die vorlesen wollen. Hinzu kommen Puppenspieler*Innen, Ritter, Zauberer und Bilderbuchautor*Innen. Als Höhepunkt steht ein Auftritt der Band Gorilla Club aus Köln auf dem Programm (Montag, 6. Juni, 15 Uhr, Musikbühne Steinstraße).
Die schlechtesten Rezepte aus dem Internet
Seit vielen Jahren ist bereits das zakk Düsseldorf Kooperationspartner des Bücherbummels. Im zakk Lesezelt und auf der Terrasse sind allein 32 Veranstaltungen geplant – darunter ein Poetry Slam in Gebärdensprache und die besondere Kochshow von Jonathan Löffelbein und Lukas Diestel mit den ihrer Meinung nach schlimmsten Rezepten aus dem Internet (Freitag, 3. Juni, 15.30 Uhr, zakk Lesezelt).
Krimitour durch Düsseldorf
Die Literaturtage spannen das magische Dreieck aus Liebesromanen, Fantasy-Schnurren und Krimis als treibende Kraft der Branche auf. Das volle, stetig wachsende Programm findet sich unter duesseldorfer-literaturtage.de. Neben dem Düsseldorfer Literaturpreis für die Autorin und Schauspielerin Emine Sevgi Özdamar finden sich: die Lesung von Lucy Fricke, „Die Diplomatin“, im zakk, Fichtenstraße am Sonntag, 12. Juni, 20 Uhr (Vvk 14, Abendkasse 17 Euro). Und am 6. Juni 12 startet die Literarische Krimitour Düsseldorf um 12 Uhr – anmelden bei maren.jungclaus@literaturbüro-nrw.de.
Leseförderpreis für das Wim-Wenders-Gymnasium
Das Wim Wenders Gymnasium in Düsseldorf Oberbilk bekommt für den Aufbau von Schulbibliothek und der Beschäftigung mit japanischen Zeichnungen den Lese-Förderpreis des Bücherbummels.