Düsseldorf: Das Ultimatum zum Tarifvertrag Entlastung läuft aus – Streiks an der Uniklinik ab nächster Woche möglich
Vor 98 Tagen, am 21. Januar stellten die Beschäftigten der Universitätskliniken Aachen, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di der Landesregierung NRW ein Ultimatum, konkrete Maßnahmen gegen den Personalnotstand einzuleiten. Mit über 12.000 Unterschriften forderten sie einen Entlastungs-Tarifvertrag. Am Sonntag (1.5.) läuft die Zeit ab. Passiert ist bisher nichts, berichtet ver.di Gewerkschaftssekretär Jan von Hagen gegenüber Ddorf-aktuell. Daher läuft derzeit die Auswertung der Urabstimmungen in den Kliniken, um bereits in der nächsten Woche mit einem unbefristeten Streik zu beginnen.
Lage an den Krankenhäusern seit Jahren desolat
Dass die Beschäftigten der Uni-Kliniken für ihre Forderungen kämpfen können, haben sie in Düsseldorf und Essen bereits im Jahr 2018 gezeigt. 44 Tage lang haben sie damals gestreikt, denn die schlechten Arbeitsbedingungen und die Überlastung waren schon vor Corona schwer zu ertragen. Getan hat sich seitdem nicht viel, weshalb nun mit dem Ultimatum versucht wurde, die Landesregierung und den Arbeitgeberverband des Landes (AdL) zu konkreten Maßnahmen zu bewegen. 2018 hatte die schwarz-gelbe Landesregierung Verbesserungen zugesagt – viel passiert ist nicht. Und auch jetzt lassen Landesregierung und Arbeitgeberverband es auf einen Streik ankommen.
Tarifvertrag Entlastung
Mit dem Tarifvertrag Entlastung soll eine Mindestpersonalausstattungen für alle Bereiche der Unikliniken und angemessene Belastungsausgleiche festgelegt werden. Neben der Verbesserung der Arbeitsbedingungen geht es auch um die Qualität der Ausbildung. Denn viele der Mitarbeiter*innen leiden darunter ihre Arbeit nicht so machen zu können, wie es den Patienten gerecht würde. Der Fachkräftemangel wird noch verstärkt, weil Mitarbeitenden wegen der Überbelastung ihre Stunden reduzieren oder ganz den Beruf wechseln.
Arbeitgeber und Landesregierung lassen Lage eskalieren
Das Ziel vor dem 1. Mai ohne Eskalation zu einer Lösung zu kommen, die sowohl Beschäftigten als auch Bürger*innen ein sicheres Gesundheitssystem ermöglicht, haben Landesregierung und Arbeitgeber verstreichen lassen. Leidtragende werden wieder die Patient*innen sein, wenn die Streiks in der nächsten Woche beginnen. Für den 7. Mai ist eine große Demonstration in Düsseldorf geplant.
Weitere Informationen zu den Forderungen finden sie hier.