Düsseldorf: Mundartfreunde lassen den Henkelsaal erblühen
Unzählige gelbe Narzissen machten den Henkelsaal am Mittwochabend (27.4.) zu einer frühlingshaften Kulisse für das Fest der Mundartfreunde. Besucher*innen mit Blumen im Haar und Blumensamen zum Mitnehmen auf den Tischen vervollständigten das Bild. Mit „Fröhlingsblömkes“ und „Fröhlingsrat“ feierten die Mundartfreunde Frühlingsfest und statt „Helau“ gab es fröhliche „Jubel“ Rufe. „Wir feiern nicht Karneval, wir feiern das Leben“, betonte Ex-Prinz Michael Schweers, der gemeinsam mit Mundart-Baas Giselna Piltz das Fest moderierte.
Die Besucher*innen erwartete ein buntes Programm, bei dem Michael Hermes den Auftakt machte. Mit seiner Musik brachte er den Saal schnell auf Temperatur: Mitsingen, Schunkeln und Tanzen war angesagt. Es war der letzte Solo-Auftritt von Michael Hermes, denn ab jetzt ist er als „Hermes und Band“ unterwegs. Gemeinsam mit Boris Marinkovic, Darko Markovic und Goran Kostic wird er künftig die Düsseldorf Bühnen rocken.
Mit begeisterten Applaus wurde Ruslana Dantschenko gefeiert. Die 21-Jährige ist erst vor wenigen Wochen aus der Ukraine geflohen. Sie ist studierte Chordirigentin und präsentierte auf der Bühne des Henkelsaals drei ukrainische Lieder. Noch im Januar 2022 hatte sie einen nationalen Musikwettbewerb im Fach klassischer Gesang gewonnen. Begleitet wurde sie von Organist Alexander Niehues. Die Mundartfreunde hatten mehrere ukrainische Geflüchtete zum Frühlingsfest eingeladen, die so einen ersten Einblick in das Düsseldorfer Brauchtum erhielten.
Als Zeremonienmeister agierte am Mittwochabend der Ex-Prinz Carsten Gossmann, der mit Blumenschütze, Lederhose und Gummistiefeln ein passendes Frühlingsoutfit gewählt hatte. Er geleitete Jürgen Hilger auf die Bühne, der von Gisela Piltz gelobt wurde, weil er das Jonges-Lied als Frauenversion umgetextet hat. Allerdings verriet Hilgers schmunzelnd, er habe von Mundart-Fachfrau Monika Voss gleich Kritik geerntet, weil er dabei kein korrektes Düsseldorf Platt verwendet hat. In humorvollen Krätzchen (Erzählform für lustige Begebenheiten oder Streiche innerhalb des „Rheinischen Humors“) berichtete er karnevalistische Anekdoten und machte schließlich mit der rheinischen Version von Neil Diamonds „Sweet Caroline“ den Saal zum Frühlings-Chor.
Richtig voll auf der Bühne wurde es dann beim Einzug der Prinzengarde der Stadt Düsseldorf Rot Weiss. Die Garde mit Musikkorps hatte in diesem Jahr noch nicht viele Gelegenheiten zum Auftritt und freute sich umso mehr bei den Mundartfreunden zu Gast zu sein. Mit den Trommlern der Drummeraholics und der Tanzgarde der RheinStars reihte sich ein Programmpunkt an den nächsten. Besonders gefeiert wurden De Fetzer, die in diesem Jahr auf Abschiedstournee sind. Sie wurden erst nach fünf Zugaben von der Bühne gelassen. Für die musikalische Begleitung des ganzen Frühlingsfestes sorgte der Tastenfeger.
Einige Eindrücke des Abends finden sie hier in der Bildergalerie