Düsseldorf gedenkt der 2.584 jüdischen Opfer des Holocaust
Anlässlich des israelischen Gedenktages “Yom HaShoah” wurde am Donnerstag (28.4.) auf dem Markplatz vor dem Rathaus der 2.584 Düsseldorfer Opfer des Holocaust gedacht. Alle Namen wurden feierlich verlesen.
Die Mahn- und Gedenkstätte hatte gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf unter dem Leitsatz “Jeder Mensch hat einen Namen” zu dem Gedenken eingeladen. In Israel ist “Yom HaShoah” ein nationaler Gedenktag, an dem öffentlich der sechs Millionen ermordeter Juden der Shoah gedacht wird.
In der Vergangenheit fand das Gedenken auf dem Heinrich Heine Platz und dem dortige Pavillon statt. Coronabedingt fand die Veranstaltungen im Jahr 2020 nur online statt und im vergangenen Jahr musste sie ganz abgesagt werden. Da der Heinrich Heine Platz nun umgebaut wird, wurde in diesem Jahr auf den Markplatz vor dem Rathaus eingeladen. Hier soll nun alljährlich der Opfer der Shoah gedacht werden.
Dr. Oded Horowitz, Vorstandvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf begrüßte rund 300 Gäste zum Gedenken. In eindringlichen Worten berichtete er von dem wachsenden Antisemitismus in Deutschland, bei dem sogar Juden auf offener Straße angegriffen würden. Er freute sich, dass auch einige jungen Menschen zur Gedenkveranstaltung gekommen waren. Denn es sei wichtig eine deutliche Position zu vermitteln: „heute, morgen und übermorgen“.
Aaron Malinsky, Kantor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, stimmte das Totengebet »El male rachamim« an, das für den “Yom HaShoah” bestimmt ist.
Bürgermeister Josef Hinkel sprach in Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller ein Grußwort: “Die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen sind nicht vergessen. Wir leben in Düsseldorf aus den Wurzeln unserer Vergangenheit. Deshalb gedenken wir gerade heute hier vor dem Rathaus mit dieser wichtigen und besonderen Aktion den 2.584 Opfern der Shoa.”
In Düsseldorf ist es Tradition, das die Namen der 2.584 Opfer verlesen werden. Schüler*innen, Kirchenvertreter*innen, Politiker*innen und Menschen der Düsseldorfer Stadtgesellschaft gingen nacheinander an das Mikrofon und verlasen die Namen, die auf den historischen Forschungen der Mahn- und Gedenkstätte basieren. Bürgermeister Josef Hinkel und Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke beteiligten sich am Vorlesen der Namen.