Es wird ein besonderer 1. Mai in Düsseldorf
Der 1. Mai ist der Tag der Arbeit, an dem traditionell die Gewerkschaften mit Mai-Demonstrationen auf die Straße gehen und Kundgebungen abhalten. Dies wird in diesem Jahr auch in Düsseldorf der Fall sein. Und dennoch ist es diesmal ein ganz besonderer Tag. Denn Bundeskanzler Olaf Scholz wird die Kundgebung in Düsseldorf besuchen und bei der Kundgebung auf dem Johannes-Rau-Platz sprechen. Doch nicht nur er hat sich angekündigt. Die Schwurbler-Szene, die seit 2020 gegen Coronaschutzmaßnahmen und die Regierung demonstriert, da man ihrer Meinung nach in einer Corona-Diktatur lebe, versucht ihre Anhänger für den 1. Mai zum Gegenprotest zu mobilisieren. Dass ihnen dabei nicht an Meinungsfreiheit gelegen ist, zeigen ihre Stör-Attacken bei anderen Veranstaltungen mit Politikern, bei denen sie mit Lautstärke versuchten die Redebeiträgen zu übertönen. Sigrid Wolf, DGB-Stadtverbandsvorsitzende, ist gespannt, wie sich die Lage am Sonntag entwickelt. Die Polizei wird mit einem Großaufgebot vor Ort sein.
Für die Gewerkschaft steht am Sonntag Frieden, Gerechtigkeit, sozialer Zusammenhalt und die Modernisierung der Mitbestimmung im Mittelpunkt. Wenn die Demonstration der Gewerkschaft am Sonntag um 11 Uhr am DGB-Haus startet, wird das zentrale Mai-Motto „GEMAINSAM ZUKUNFT GESTALTEN“ auf einem Banner den Zug anführen.
Gegen 12 Uhr startet dann die zentrale Kundgebung auf dem Johannes-Rau-Platz. Dort sind Redebeiträge von Sigrid Wolf, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller – sofern er nach seine Coronaerkrankung freigestestet ist – , Bundeskanzler Olaf Scholz und dem Landesvorsitzenden der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten, Mohamed Boudih, geplant. Anschließend übernimmt Helmut Rehmsen die Moderation und diskutiert mit Mohamed Boudih, BASF-Betriebsrätin Anke Heinisch, Martin Koerbel-Landwehr, Personalratsvorsitzender der Uniklinik und dem Betriebsratsvorsitzenden von Konecranes, Harry Hansen. Auch ein musikalisches Programm ist auf der Bühne geplant und die Gewerkschaftsjugend hat eine besondere Aktion geplant. Coronabedingt wird in diesem Jahr auf das traditionelle Familienfest rund um den Johannes-Rau-Platz verzichtet. Es wird allerdings etwa 30 Stände von Parteien und Organisationen wie dem Mieterverein oder Amnesty International geben.
Es bleibt abzuwarten inwieweit Störer den Ablauf der Veranstaltung beeinflussen. Da es drei durch das Querdenker-Spektrum angemeldete Demonstrationen gibt, plant die Polizei ihre Einsatzkräfte entsprechend.