Düsseldorf: Zehn Autofahrer gehen nach dem “Car-Freitag” zu Fuß
In einer groß angelegten Kontrollen in der Innenstadt gingen Einsatzkräfte der Polizei und und Mitarbeitende der Stadt am Karfreitag (15.4.) gemeinsam gegen die Autoposerszene und illegales Tuning vor. Dabei wurden zehn Fahrzeuge vorläufig aus dem Verkehr gezogen – die Fahrzeugführer mussten zu Fuß weiter.
Offenbar hatten die Ankündigung von strengen Kontrollen sowie der Null-Toleranz-Strategie der Polizei und der Stadt Düsseldorf beim diesjährigen “Car-Freitag” einige Autoposer von einer Ausfahrt in die Düsseldorfer Innenstadt abgehalten. Trotz besten Frühlingswetters war weniger los.
121 (im Vorjahr: 157) Fahrzeuge und Fahrzeugführer wurden von den Behörden eingehend überprüft. Insgesamt zehn Fahrzeuge wurden von den Kräften der AG-Tuning vorübergehend “aus dem Verkehr gezogen”. Fünf der Fahrzeuge waren technisch so unzulässig verändert, dass sie sichergestellt wurden und noch von einem amtlichen Sachverständigen begutachtet werden. Drei hochwertige Fahrzeuge hatten keinen gültigen Versicherungsschutz und wurden entstempelt. Zwei weitere wurden aus gefahrenabwehrenden Gründen sichergestellt.
Die Polizist*innen schrieben vier Strafanzeigen, unter anderem wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Verstößen gegen das Pflichtversicherungsgesetz. Darüber hinaus wurden 31 Buß- und Verwarnungsgeldverfahren eingeleitet. Hierfür waren hauptsächlich festgestellte technische Mängel oder ein Erlöschen der Betriebserlaubnis die Gründe. In einem Verfahren wurden ein Kennzeichenpaar sichergestellt und ein Bericht an das Straßenverkehrsamt geschrieben. 16 Verkehrsteilnehmer erhielten einen sogenannten Kontrollbericht und müssen sich nach der Beheben der Beanstandungen mit ihrem Fahrzeug in den nächsten Tagen bei der zuständigen Behörde melden.
Mehrere Mitarbeiter der Stadtkasse waren vor Ort und überprüften, ob gegen angetroffene Personen Vollstreckungsverfahren wegen öffentlich-rechtlicher Forderungen (z.B. Bußgelder oder Steuern) laufen. Da sie in einigen Fällen die Außenstände direkt vor Ort vollstreckten oder pfändeten, nahmen sie 4.100 Euro ein.
Kurz vor Mitternacht wurde eine Zivilstreife der Polizei Neuss am Freitagabend um 23:58 Uhr an der Stadtgrenze zu Neuss auf der Kevelaerer Straße in Heerdt auf einen 30-Jährigen aufmerksam, der seinen Mercedes AMG E63 S bei erlaubten 50 km/h auf über 130 km/h beschleunigte. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Der Pkw und der Führerschein des Mannes wurden beschlagnahmt.
Die Polizei wird gemeinsam mit der Stadt Düsseldorf auch weiterhin Verkehrskontrollen mit ähnlicher Schwerpunktsetzung im Stadtgebiet durchführen. Dafür wurde ein neues Zwangsgeld von bis zu 10.000 Euro festgesetzt. Weitere Informationen finden sie hier.
“Düsseldorfs Straßen dürfen nicht zur Selbstinszenierung missbraucht werden. Aufheulende Motoren, technisch illegal veränderte Fahrzeuge und vor allem gefährliche Fahrmanöver dulden wir nicht. Mit diesem Einsatz, aber auch bei jeder Verkehrskontrolle werden wir das denjenigen klarmachen, die sich nicht an die Regeln halten. Die Erfahrungen aus dem gestrigen Einsatz haben deutlich gemacht, dass wir gemeinsam mit der Stadt auf dem richtigen Weg sind”, so der leitende Polizeidirektor Jürgen Lankes.
Auch Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller zeigt sich mit dem Ergebnis der Kontrollen zufrieden: “Die höheren Bußgelder und unser gemeinsamer Appell mit der Polizei haben offenbar Wirkung gezeigt. Wir werden daher weiterhin in unseren Anstrengungen gegen die Szene nicht nachlassen und gleichzeitig darüber aufklären, dass es sich bei diesen Posern nicht um missverstandene Autoenthusiasten handelt, sondern um Gefährder und Störer.”