Düsseldorf wird für Autoposer zum teuren Pflaster: bis zu 10.000 Euro Zwangsgeld
Düsseldorf will Autoposer im Wiederholungsfall mit hohen Geldstrafen abschrecken: Stadt und Polizei haben ein Zwangsgeld für Wiederholungstäter beschlossen. Sollten sie innerhalb von drei Jahren zum zweiten Mal auffällig werden, wird laut einer städtischen Mitteilung ein Zwangsgeld von 5000 Euro fällig. Bei Gefährdung Dritter sind es sogar 10.000 Euro. Diese Strafen sollen dazu beitragen, das Verhalten der Poser im Straßenverkehr nachhaltig zu ändern. Sie sind in Höhe und Schärfe bislang einzigartig in Nordrhein-Westfalen.
Lärm und Lebensgefahr
Autoposer nerven die Düsseldorfer bereits seit vielen Jahren. Sie lassen Motoren aufheulen, beschleunigen und bremsen abrupt und tun alles, um Aufmerksamkeit zu erregen. Hierzu werden die Fahrzeuge auch baulich verändert. Manchmal kommt es zu illegalen Rennen, die für alle Verkehrsteilnehmer lebensgefährlich sind.
Bisherige Bußgelder wirkungslos
Die Stadt Düsseldorf und die Polizei Düsseldorf haben erkannt: „Um solche Autoposer wirksam abzuschrecken, reichten die bislang im bundeseinheitlichen Bußgeldkatalog festgelegten Bußgelder (bis November 2021 10 Euro, ab November 2021 80 Euro) erkennbar nicht aus, um einen Abschreckungseffekt zu erzeugen.“ Deshalb gelten in diesem Jahr erstmals die deutlich erhöhten Zwangsgelder in Düsseldorf.
OB Keller: „Gegen die Szene vorgehen“
Oberbürgermeister Stephan Keller sagt: „Es ist mir ein großes Anliegen, dass wir als Stadt gemeinsam mit der Polizei gegen diese Szene vorgehen. Die neu eingeführten Zwangsgelder sind dabei hoffentlich ein wirksames und abschreckendes Mittel, diesen Menschen zu zeigen, dass Düsseldorf nicht der richtige Ort für sie und ihre Autos ist.”
Imponiergehabe im Visier
Jürgen Lankes, Leiter der Direktion Verkehr des Polizeipräsidiums Düsseldorf, ergänzt: „Hier gilt die Null-Toleranz-Strategie. Gerade die unbelehrbaren Personen, die sich rücksichtslos verhalten, stehen in unserem Fokus. Damit machen wir gemeinsam klar: In Düsseldorf gibt es keinen Platz für Imponiergehabe zu Lasten der Verkehrssicherheit, bei der die Gesundheit Unbeteiligter leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird.”
Die ersten 15 Poser stehen in Düsseldorf bereits auf der Liste. Von ihnen sei bislang noch keiner rückfällig geworden, teilten Stadt und Polizei vor dem berüchtigten „Carfreitag“ mit.